Datenbank Winterhilfswerk

Grußwort von Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel

zur Datenbank

„Das Winterhilfswerk – Ein Sozialwerk als Instrument des NS-Regimes“

„Das Winterhilfswerk“ – der Titel dieser Datenbank würde recht harmlos klingen, wäre da nicht der Untertitel: „Ein Sozialwerk als Instrument des NS-Regimes.“ An diesem Untertitel lag es wahrscheinlich auch, dass dieser Datenbank, die ursprünglich als Wanderausstellung begann, von Anfang an das Etikett „brisant“ anhaftete. Das „Museum Malerwinkelhaus Marktbreit“ zeigte als erste Einrichtung diese Schau. Dann war sie mit ebenso großem Erfolg in den Museen Schloss Aschach zu sehen. Nun ist sie als Datenbank auf unserer Homepage sozusagen weltweit allen Interessierten zugänglich. Brisant bleibt diese Ausstellung über das Winterhilfswerk in jedem Fall, nicht zuletzt, weil hier an einen schmerzhaften und höchst unrühmlichen Abschnitt deutscher Geschichte erinnert wird.

Gerade das „Winterhilfswerk des Deutschen Volkes“ ist ein ideales Beispiel, um zu zeigen, wie die NS-Machthaber selbst scheinbar unpolitische Organisationen als Instrument ihrer Politik missbrauchten. Das „Winterhilfswerk“, zunächst zur Entlastung der staatlichen Arbeitslosenfürsorge gegründet, diente sehr rasch der Nazi-Propaganda.

Geschichtsforschung sucht nach den Spuren der Vergangenheit. Und wie beim Fährtenlesen sind es auch in der Geschichtswissenschaft meist die Details, die Ereignisse und Zusammenhänge spannend machen. Ich freue mich deshalb sehr, dass es gelungen ist, diese „brisante Ausstellung“ nun als Datenbank zu veröffentlichen. Denn das „Winterhilfswerk“ ist ein wenig erforschtes, aber sehr bedeutendes Detail der NS-Diktatur.

Gleichwohl gibt viel Material zum Zeigen und zum Ansehen! Aber die Ausstellung ist nicht einfach ein Sammelsurium alter Blechabzeichen. Sie lässt die Arbeit und Bedeutung des Winterhilfswerks für die NS-Propaganda nicht unkommentiert. Die aufwändig gestaltetet Schau klärt umfassend über die negativen Seiten des Winterhilfswerks auf.

Bezirksheimatpfleger Professor Klaus Reder hat sich mit dieser Datenbank an ein sehr ambitioniertes und wichtiges Projekt herangewagt, das der Bezirk Unterfranken von Anfang an auch finanziell unterstützt hat. Denn es sind gerade die Details, die die großen historischen Bögen, die wir aus den Geschichtsbüchern kennen, neu beleuchten und verständlich werden lassen. In diesem Sinne wünsche ich der Datenbank recht viel Erfolg und vor allem recht zahlreiche Klicks.