Im Gedenken an die Deportationsopfer

 

Brück, Ludwig

IdNr  21331


Ludwig Brück wurde am 3. Mai 1894 in Odenbach, heute Rheinland-Pfalz, damals Bayern, geboren. Sein Vater Moses Brück war Kaufmann, seine Mutter Franziska Hausfrau. Er ehelichte die evangelische Gastwirtstochter Anna, geborene Körper. Die Ehe wurde 1936 geschieden, es war eine sogenannte "Mischehe". Gemeinsam hatten sie ein Kind, das im Alter von neun Jahren im Frühjahr 1942 Opfer eines Euthanasiemordes der Nazis wurde.

Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und bekam dafür zahlreiche militärische Auszeichnungen. Als Reaktion auf das Novemberprogrom 1938 verzogen die Eheleute von Odenbach nach Wertheim, kurze Zeit darauf jedoch wieder zurück zum Schwiegervater nach Odenbach.

Ab 1939 musste er Zwangsarbeit leisten und in das sogenannte "Judenhaus" in der Domerschulstraße 25 ziehen. Am 17. Januar 1944 wurde er nach Theresienstat deportiert, im Oktober gleichen Jahres nach Auschwitz. Er war einer der wenigen Überlebenden und kehrte nach dem Krieg und der Verfolgung in sein Heimatort Odenbach zurück. Dort sei er zeitlebens im Sportverein Mitglied gewesen und habe die Post ausgetragen. Sein Vater Moses Brück wurde von seiner letzten Wohnstätte in München nach Theresienstadt deportiert.