Im Gedenken an die Deportationsopfer

 

Heß, Abraham

IdNr  24442


Abraham Heß wurde am 5. Juli 1895 in Geroda geboren. Seine Eltern waren der Viehhändler Salomon und dessen Frau Therese Heß, geb. Silberthau. Am Geburtsort besuchte er die Volksschule und absolvierte von 1912 bis 1915 eine weiterführende Ausbildung an der Israelitischen Präparanden-Schule in Burgpreppach und an der ILBA in Würzburg. Er wurde Religionslehrer, Vorbeter und Schächter der jüdischen Gemeinde in Völkersleier.

Im Ersten Weltkrieg war er Soldat. Ab 1920 arbeitete er als Lehrer, Vorbeter und Seelsorger mit rabbinischen Funktionen für Miltenberg und seine umliegenden Landgemeinden. Daneben betrieb er mit seiner Frau Nanny, geb. Freudenberger, eine Schülerpension. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Bella Berta und Siegfried, die 1923 und 1930 zur Welt kamen.

Nach der Vertreibung aus Miltenberg fand die Familie Unterschlupf in Würzburg. Emigrationsversuche in die USA scheiterten. Am 27. November 1941 wurde die Familie nach Riga-Jungfernhof deportiert, wo Abraham und seine Kinder ermordet wurden. Nanny Heß starb im August 1943 im Ghetto Riga.

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