Rosa Moritz kam am 17. April 1892 in Weikersheim zur Welt. Sie war das älteste Kind von Bernhard Königsberger und dessen Frau Inka, geb. Gutmann. Rosa hatte einen Bruder, Gustav Gerson (1894), und eine Schwester, Hedwig (1896). 1920 heiratete Rosa den Miltenberger Kaufmann Oskar Moritz. Das Paar bekam drei Kinder: Manfred (1921), Ilse Berta (1923) und Trude (1924).
1933 bis 1935, und etwa einen Monat lang nach dem Novemberpogrom 1938 war Rosas Mann Oskar im KZ Dachau eingesperrt. 1939 konnten die beiden Töchter nach England ausreisen, und Rosa und Oskar versuchten für sich und ihren Sohn Manfred eine Ausreise in die USA zu organisieren. Diese war bereits bezahlt, wurde aber abgelehnt. Manfred Moritz wurde 1941 von Ahlem aus, wo er in der Lehre war, deportiert und im Raum Riga ermordet. Rosa Moritz wurde am 25. April 1942 mit ihrem Mann Oskar nach Krasniczyn deportiert und noch im selben Jahr im Raum Lublin umgebracht. Ihre Geschwister Hedwig Freimark und Gustav Königsberger überlebten beide die Shoa.
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Ausfuehrliche Biographie
Rosa Moritz geb. Königsberger war verheiratet mit Oskar Moritz. Das Ehepaar hatte 3 Kinder. Der Sohn Manfred Moritz begann eine Ausbildung zum Gärtner, mit der späteren Absicht nach Palästina auszuwandern, was jedoch nicht gelang. Manfred wurde von Hannover aus in das Ghetto Riga deportiert und hat nicht überlebt. Die beiden Töchter Ilse Berta und Trude konnten nach England entkommen.
Oskar und Rosa Moritz wollten zusammen mit Sohn Manfred in die USA entkommen. Für sie wurde ein Betrag im Jewish Transmigration Bureau, 1939 - 1954, (JDC) eingezahlt. Jedoch wurde der Emigration nicht statt gegeben. Nachzulesen bei Oskar Moritz, Individuelle Informationen, Pos. 8. Rosa Moritz wurde zusammen mit ihrem Ehemann Oskar nach Krasniczyn deportiert und hat nicht überlebt. Quelle: [1003], [1056]
Elmar Schwinger: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, 2014, Seite 239 - 286,
Deportation, Durchgangslager, Völkermord.
Der Exodus der mainfränkischen Juden 1941 - 1944:
Auf Seite 273 ist dokumentiert, dass die jüdischen Mainfranken am Bahnhof Krasnystaw am 28.04.1942 ankamen und von dort aus etwa 15 km zu Fuß nach Krasniczyn zurücklegen mußten. Ankunft in Krasniczyn am 28.04.1942.
Am 28.05.2016 wurden vor dem ehemaligen Wohnhaus von Oskar Moritz für ihn, seine Ehefrau Rosa Moritz und den Sohn Manfred Moritz Stolpersteine verlegt. Der Enkel von Oskar und Rosa Moritz, Jon Meier, der mit seiner Familie bei der Stolpersteinverlegung anwesend war, erinnert sich an die Verlegung. Pos. 4, Individuelle Informationen
Opferbiographie zum Erinnerungsgang von 2011