Martha Martczak, geb. Oppenheimer war die Tochter des Miltenberger Viehhändlers Wilhelm Oppenheimer. Sie war 16 Jahre alt, als sie am 30. Dezember 1935 im Israelitischen Krankenhaus in Frankfurt, Gagernstraße 36, ihre Tochter Henny zur Welt brachte. Die letzten drei Monate der Schwangerschaft hatte sie im Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg verbracht.
Martha versorgte ihre Tochter ein Jahr lang im Heim "Isenburg". Anfang März 1937 zog sie nach Frankfurt, wo sie als Hausangestellte in der Versorgungsanstalt für Israeliten, einem Altersheim im Röderbergweg 77, arbeitete. Tochter Henny blieb in Neu-Isenburg. Martha hielt weiterhin Kontakt zu ihrer Tochter und beteiligte sich an den Unterhaltskosten.
Martha zog nach einer Aktennotiz der Devisenstelle Frankfurt 1941 aus Frankfurt weg, vermutlich nach Berlin. Sie heiratete den gebürtigen Berliner Werner Martczak. Beide sowie ihre Tochter Henny wurden am 1. März 1943 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert [1003][1066].
Auch der Vater von Martha, Wilhelm Oppenheimer wurde von Frankfurt aus nach Kowno deportiert und in Kowno, Fort IX ermordet [1003].
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