Selma Löb wurde am 12.8.1886 in Goldbach , Hauptstraße 167 als Tochter von Johanna Löb, geb. Dessauer und David Daniel Löb geboren.
Zusammen mit ihren Eltern und ihren drei Geschwistern Abraham (*1885), Simon (*1888) und Emma (*1891) zog Selma am 1. August 1904 nach Aschaffenburg . Dort wohnte die ledige Damenschneiderin mit ihren Eltern und Abraham und Emma erst in der Elisenstaße 2 bei der Familie Ostheimer, dann in der Ernsthofstraße 2 und zuletzt von 29.3.1933 bis 2.12.1940 in der Goldbacherstarße 5. Danach war sie bis zum 23.4.1942 in der Riesengass 5a bei der Familie Tannenwald in einem Sammelquartier untergebracht.
Am 23.4.1942 wurde die damals 56 Jährige nach Würzburg gebracht und von dort zusammen mit ihren drei Geschwistern, ihrer Schwägerin Regina Löb und ihren zwei Nichten, Hannelore und Ingeborg, in das Ghetto Krasniczyn , das nur zwei Monate danach geschlossen wurde, deportiert. Wie fast alle ihre Familienangehörige wurde Selma Löb noch im selben Jahr im Raum Lublin ermordet. Der einzige Überlebende war Helmut Löb, der Sohn von Selmas Bruder Simon, der bereits mit 17 Jahren nach New York fliehen konnte.
Ihre Mutter Johanna, auch Hannchen genannt, starb bereits vor der Machtergreifung Hitlers, im Jahr 1918 und liegt im Altstadtfriedhof in Aschaffenburg begraben. Auch ihr Vater, der als Metzger und Privatier arbeitete und ein Angehöriger des Levitenstammes war, starb noch vor den Deportationen.
Im Gedenken an die Deportationsopfer Verfasser: Praktikant, Johanna-Stahl-Zentrum, Würzburg (06.06.2017); Dalberg-Gymnasium Aschaffenburg, P-Seminar 20, Aschaffenburg; letzte Quellenauswertung: 18.01.2021 |