Johanna Kaufmann wurde am 26. Dezember 1883 in Hamburg geboren. Ihr Vater Martin arbeitete als Kaufmann und war mit Babette, geb. Ifri, verheiratet. Johanna hatte einen Bruder, Albert, der als Kaufmann arbeitete und am 8.11.1941 von Hamburgnach Minsk deportiert wurde.
1902 zog ihr zukünftiger Ehemann Jakob, der am 13. Juni 1879 geboren wurde, mit 23 Jahren nach England und arbeitete als Kaufmann. Es ist nicht klar, wie lange er in England blieb, in seiner Akte ist jedoch vermerkt, dass er zwischen 1902 und 1919 auch in den Niederlanden wohnte. In diesem Zeitraum, am 26. Juni 1911, heirateten Johanna und Jakob in ihrer Heimatstadt Hamburg. Ihr Ehemann war ein vielreisender Kaufmann.
Am 22. Mai 1912 kam ihre erste Tochter Ruth in London zur Welt. Ein Jahr später, am 25. September, wurde Margareta ebenfalls in London geboren.
Nach einem zwanzigtägigen Besuch im Januar 1919 in Johannas Heimatstadt Hamburg zog die Familie nach Aschaffenburg. Bis 1934 wohnten sie in der Friedrichstraße 11. In diesem Zeitraum wurden auch ihre zwei weiteren Töchter geboren: Lotte Miriyam am 5. Januar 1922, Hilde Rosa am 2. August 1924. Ab dem hielten sie sich übergangsweißen für zwei Monate in der Friedrichstraße 19 bei der Familie von Jakob auf. Vom 26.06.1934 kamen sie in der Hanauerstraße 45, bei der Familie Stapf, unter, bis sie am 25. September 1941 in die Bustellistraße 10 geflohen sind.
Im Mai 1936 zogen Ruth und Margareta in ihre Geburtsstadt London zurück. 1939 konnten Lotte und Hilde ihnen folgen, laut Unterlagen kamen sie in Coventry unter.
Johanna und ihrem Ehemann gelang die Flucht ins Ausland nicht. Im April 1942 wurden die beiden über Würzburg nach Krasniczyn deportiert und dort ermordet.
Ihre Töchter Margareta, verheiratete Silber, und Hilde, verheiratete Katz, die in die USA auswanderte, schrieben für sie und ihren Ehemann Einträge im Yad Vashem.
Im Gedenken an die Deportationsopfer Verfasser: Praktikant, Johanna-Stahl-Zentrum, Würzburg (30.06.2017); P-Seminar 2018/Dalberg-Gymnasium , Aschaffenburg; letzte Quellenauswertung: 19.02.2020 |