Cahn, Jenny geb. Fleischhauer
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IdNr
21407
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Jenny Cahn wurde 1889 als Tochter von Benjamin und Karolina Fleischhauer, geb. Prager im damals oberfränkischen Adelsdorf geboren. Ihr Vater arbeitete dort als Handelsmann. Als junge Frau arbeitete sie von 1911 bis 1918 als Köchin im Haushalt der Familie von Hermann Rosenthal in Würzburg. 1919 heiratete sie den Antiquitätenhändler Adolf Cahn, der an der Franziskanergasse ein eigenes Geschäft führte. Ein Jahr später kam ihre Tochter Irmgard auf die Welt.
Doch seit 1936 setzten die NS-Behörden Adolf Cahn unter Druck, 1937 musste er das Geschäft versteigern und auflösen. Er starb zwei Jahre später. Vier Mal musste Jenny Cahn in den folgenden zwei Jahren umziehen und landete zusammen mit ihrer Tochter zuletzt in der Sammelunterkunft Bibrastr. 6.
Am 27. November 1941 wurde Jenny Cahn mit ihrer Tochter von Würzburg nach Riga-Jungfernhof deportiert. Dort und in anderen Lagern im Raum Riga leistete sie wohl Zwangsarbeit, bevor sie im Herbst 1944 ins KZ Stutthof kam. Sie überlebte auch das und konnte nach Würzburg zurückkehren. Im Altersheim der dort neu entstehenden Israelitischen Kultusgemeinde lebte sie bis 1961. Ihre Tochter Irmgard war dagegen im Januar 1945 im KZ Stutthof ermordet worden.
© Johanna-Stahl-Zentrum, 2019
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