Im Gedenken an die Deportationsopfer

 

Heß, Bella Berta

IdNr  24450


Bella Berta Heß wurde am 27. September 1923 als erstes Kind von Abraham und Nanny Nathalie Heß in Miltenberg geboren. Ihr Bruder Siegfried kam erst sieben Jahre später zur Welt. Nach der Schulzeit in Miltenberg besuchte sie die „Wirtschaftliche Frauenschule auf dem Land“ in Wolfratshausen, deren Träger der Jüdische Frauenbund war.

In der Nacht des Novemberpogroms 1938 wurden die Synagoge und die Wohnung ihrer Eltern völlig zerstört. Nach der Vertreibung aus Miltenberg fanden ihre Eltern und ihr Bruder Unterschlupf in Würzburg, wo sie bis zu ihrer Deportation in Sammelunterkünften unter beengten und primitiven Verhältnissen bis zur Deportation wohnen mussten. Auch Bella Berta zog zu ihren Eltern, weil ihre Schule in Wolfratshausen 1938 geschlossen worden war.

Die Eltern versuchten mit ihren Kindern in die USA auszuwandern, was aber letztlich scheiterte. Am 27. November 1941 wurden alle vier über Nürnberg nach Riga-Jungfernhof deportiert. Dort starben sie, ihr Vater und ihr Bruder entweder infolge der Kälte oder einer Krankheit im Winter 1941/42 oder bei einer Massenerschießung am 26. März 1942. Ihre Mutter wurde im August 1943 im Ghetto von Riga getötet.

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