Im Gedenken an die Deportationsopfer

 

Marx, Mira (Maria Anna)

IdNr  33443


Mira Marx wurde am 18. September 1894 als Tochter von Samuel Marx und seiner Frau Malchen, geb. Sommer, in Miltenberg geboren. Sie hatte fünf Geschwister: Johanna (1884), Friedrich (1888), Adolf (1892), Arthur (1898) und Mina (1899). Zur Ausbildung ging Mira nach Frankfurt. Nach ihrer Rückkehr pflegte sie ihren Vater. Sie blieb ledig und arbeitete in Miltenberg als Immobilienmaklerin. 1930 bekam sie in Frankfurt ein Kind, dessen Vater nicht bekannt ist. Sie gab die Tochter sofort zur Adoption frei.

Ende 1938 wurde das Haus von Mira Marx in der Hauptstraße zu einem sog. "Judenhaus" für die Miltenberger Jüdinnen und Juden umfunktioniert. Von dort aus wurde Mira Marx im April 1942 nach Würzburg gebracht und zwei Tage später, am 25. April 1942, zusammen mit ihrem Cousin Oskar Moritz und seiner Frau nach Krasniczyn im besetzten Polen deportiert. Dort oder in einem der Vernichtungslager im Raum Lublin wurde sie noch im selben Jahr ermordet. Auch Miras Brüder Adolf und Friedrich fielen der Shoa zum Opfer. Ihr Bruder Arthur emigrierte nach New York. Das Schicksal ihrer Schwestern Johanna und Mina ist bislang ungeklärt.

© Johanna-Stahl-Zentrum, 2018
Opferbiographie zum Erinnerungsgang von 2011