Im Gedenken an die Deportationsopfer

 

Solinger, Lotte

IdNr  4149


Lotte Solinger kam am 26. Januar 1925 als jüngstes Kind des Kaufmanns Siegfried Solinger und seiner Frau Elsa, geb. Solinger, in Aschaffenburg zur Welt. Sie wuchs mit ihrem 1918 geborenen Bruder Heinz auf und dürfte zunächst eine öffentliche und dann die 1934 neu eingerichtete jüdische Schule besucht haben. Eine Berufsausbildung konnte sie im Gegensatz zu ihrem Bruder vermutlich nicht mehr beginnen. Ihre Familie gehörte zu den letzten Juden in Aschaffenburg, die nach den Deportationen vom September 1942 noch in der Stadt zurückgeblieben waren. Im Oktober 1942 musste sie mit ihren Eltern die Stadt verlassen und nach Würzburg ziehen. Hier fand die Familie Unterkunft im Sammelquartier in der Bibrastraße 6. Die siebzehnjährige Lotte arbeitete dort als Näherin. Am 17. Juni 1943 wurde Lotte Solinger gemeinsam mit ihren Eltern nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich sofort nach der Ankunft ermordet wurde. Von ihrer Familie überlebte nur ihr Bruder Heinz, der 1939 nach London emigrieren konnte.