Bierdeckeldatenbank

Was sind Bierdeckel?

Name: Bierdeckel, Bierteller, Bierfilz, Bierfilzla, Bierfuiz, Bierplatte, Getränkeuntersetzer, Bierglasuntersetzer, Coaster
Geb.Dat.: am 25.10.1892 meldete Robert Sputh seine Erfindung beim Dresdner Patentamt als "Holzfilzplatte oder Fasergussuntersetzer" an
Normmaße: viereckig: 93x93 mm; Dicke: 1,4 mm
rund: Durchmesser heute 107 mm; Dicke 1,2-1,5 mm; Gewicht 5-10 gr.
Bierdeckel aus dem Bierteller-Automaten (1930-1960) hatten 110 mm Durchmesser und 4-8 mm Dicke.
Material: Pappe

 

Wozu dienen Bierdeckel?

Bierdeckel werden seit der Wende zum 20. Jahrhundert unter das Bierglas gelegt, um den heruntertropfenden Bierschaum aufzusaugen. Doch schon bald trat die praktische Pappscheibe ihren Siegeszug als Unterlage für vielerlei Getränkegläser und -flaschen an. Die Vorderseite des Bierdeckels dient den Brauereien als Werbefläche für ihre eigenen Zwecke. Die Rückseite ist häufig Werbeträger anderer Firmen oder für Veranstaltungen, zum Beispiel Dorffeste. Sie kann aber auch unbedruckt sein oder kleine Gedächtnisspiele zeigen. Außerdem ist der Bierdeckel noch auf andere Weise zum Spielzeug geworden: Große und kleine Kinder haben ihre Freude an den selbstgebauten Bierdeckelhäuschen und ganze Fitnessprogramme bauen auf dem runden Pappteller auf. Hierzu ist ein eigenes Buch entstanden: Jasper, Bettina M.: Buchstaben-Salat und Bierdeckel-Lauf: 51 unterhaltsame Gruppenspiele für mehr körperliche und geistige Fitness. O.O. 2002.

 

Entstehungsgeschichte des Bierdeckels

Im Jahr 1880 stanzte die Kartonagenfabrik und Druckerei Friedrich Horn in Buckau bei Magdeburg die ersten Bierglasuntersetzer aus Pappe und bedruckte diese mit verschiedenen Motiven. Als Erfinder des Bierdeckels gilt allerdings der Dresdner Robert Sputh. Am 25.10.1892 meldete er den Vorläufer, die so genannte Holzfilzplatte oder den Fasergussuntersetzer, beim Patentamt an. Als Material verwendete er Papierbrei, der in runde Formen gefüllt und getrocknet wurde. Zwischen 1930 und 1960 stellte man mittels so genannter Bierteller-Automaten runde Bierdeckel aus einer Pappmasse her. Allerdings konnten sich die Maschinen letztlich nicht in Deutschland durchsetzen. Casimir Otto Katz begann 1903 die ersten Bierdeckel industriell herzustellen. Material hierbei ist bis heute Fichtenholz, da es sich durch seine Saugfähigkeit bewährt hat. Die Firma Katz stellt noch heute Bierglasuntersetzer her.

 

Wozu eine Bierdeckel-Datenbank?

Viele Bierdeckel sind die letzten Erinnerungen an geschlossene Brauereien und anderer Firmen und damit eine wichtige Quelle für die Heimatforschung. Der Bezirk Unterfranken hat das vorliegende Forschungsprojekt initiiert, um dieses Kulturgut zu sichern und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Gestaltung der Bierdeckel ist außerdem ein Spiegel sich wandelnder Moden und Designs.

 

Wie kann ich suchen?

Sämtliche erfassten Bierdeckel sind katalogisiert nach Brauerei und Ort. Alle Bierdeckel können als Fotografie betrachtet werden.
Neben einer Gesamtübersicht sämtlicher Bierdeckel aus Unterfranken gibt es die Möglichkeit, gezielt nach einem Ort oder einer Brauerei zu suchen. Mittels eines Mausklicks kann jedes Bierdeckelfoto zur genaueren Betrachtung vergrößert werden.

 

Sie haben einen Bierdeckel aus Unterfranken, der noch nicht erfasst ist?

Bitte wenden Sie sich an k.reder@bezirk-unterfranken.de