Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Clostere

Fries verweist für den jeweiligen Namen, Ordenszugehörigkeit und Gründungsdatum sämtlicher Klöster im Bistum Würzburg auf den liber privilegiorum.

Exzerpt:

[Nachtragshand: Clausen, vid supra fo. 101.] Clostere [Einfügung: wie wol hievor verzaichens] alle und ieder stiffte auch [gestrichen: clostere], frawen und mans clöstere [gestrichen: personen] in der stat Wirtzburg und uf dem lande im gantzen Bistumb gelegen, mit iren namen und orden [gestrichen: unterschiedlich vertzaichet, und], auch welcher zeit die gestifftet worden [gestrichen: findest du] [Einfügung: stet] in libro privilegiorum fo. 179 et sequentibus. So hab ich doch dieselben an disem orte mit der kurtz [gestrichen: unterschiedlich] auch antzaigen wollen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 153r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 417f.

Digitalisat:

Domstifft

Fries veweist für Einträge zum Domstift auf das Wort cloester.

Exzerpt:

Domstifft, davon such oben im wort cloester.

Kommentar:

Der Eintrag wurde von der Nachtragshand verfasst.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 176r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Bischove

Ein neu gewählter Bischof von Würzburg besitzt auf allen Stiften, Klöstern und andern Stätten des Bistums das Recht der ersten Bitte preces primaria.

Exzerpt:

Ain ieder angehnder B. hat uff allen [gestrichen: des] bistumbs stifften (den domstifft ausgenomen) Abten, anderen flecken, steten etc., preces primaria, diver. Form. Brun fo. 12, 58, contract(uum) Brun 134, nach der lenge vertzaichet bey dem fiscalatambt.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 104r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 5, S. 30, 121
StA Würzburg, ldf 7, S. 135

Digitalisat:

Gaistlickait

Fries verweist auf die Stichwörter Closter und Fiscal in Bezug auf weitere geistliche Angelegenheiten

Exzerpt:

Mer von der Gaistlickait such hieoben, Closter. Und das vbrig alles [gestrichen: kann] wurt man bei dem Fiscal finden,

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 256r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Bruderschaft

Stifte und Klöster zu Würzburg schließen sich zusammen zu einer Vereinigung (Bruderschaft oder Confraternitas).

Exzerpt:

Bruderschaft oder Confraternitas, der Stiffte vnd Clöstere hie zu Wirtzburg [gestrichen: wie sich dieselbig] vf donerstag nach S. Gilgenrtag im 1427 [gestrichen: mit vnd gegen ainandere verbunden haben] gemacht vnd vfgericht. Divers. Form. Laurentii fo 113

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 15/191 und 88/10 sowie Libell 510.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 119v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Von sieben Gerichten

Alle Leute und Güter, die innerhalb des Viertels um das Kloster St. Stephan, die St. Peter Kirche und das Kloster St. Agnes leben, fallen in den Gerichtsbezirk des sogenannten Steffansgerichts zu Sande (der Name leitet sich vom Namen des Vorstadtviertels, genannt Sand, ab). Dem Gericht steht stets der Abt von St. Stefan vor. Der Abt richtet ausschließlich in zivilrechtlichen Angelegenheiten, wovon ausdrücklich Verbrechen wie Totschlag, Diebstahl und Körperverletzungen ausgenommen sind. Bischof Gottfried Schenk von Limpurg bestätigt dem Kloster St. Stephan den Gerichtszwang. Die Nachtragshand fügt noch folgendes hinzu: der Abt des Klosters St. Stephan erhält irgendwann das Recht, das Gericht und die Nutzung dessen zu verkaufen. Zu einem Zeitpunkt verkauft ein Abt des Klosters das Gericht an den Stift zu Würzburg.

Exzerpt:

S. Steffansgericht zu Sande Uber die leute und guetere so zwischen dem alten statgraben von S. Steffansthoran stracks herein fur S. Agneten closter, bis zu der Badstuben zum Guldein genant, und dan furter das gässlin daselbst zur linckenhand hinein fur S. Peters pfar und PFarhaus bis an S. Peters brunen an der statmauren wider hinuff bis an S. Peters thor gesessen und gelegen, hat ain ieder abbt zu S. Steffan den gerichtszwang gehabt in allen burgerlichen sachen, nemlich allain Dotschlag, Diebstal, fliessend wunden und andere blutsachen ausgenomen, derselb gerichtszwang ist auch dem gemelten closter von B Wolframen uf verhörte kuntschafft wider vernewet und bekennt am Freitag nach Kiliani anno 1244. Reg. in div form Limpurg fo 3 et Omissorum fo 234. [Nachtragshand: Als dem Abt vergont worden etzliche nutzungen zuverkhaufft:: divers. Limp. 131 Wie das gericht vom Abt dem Stift verkaufft. S durnbach fol 127 Standbuch Limp.]

Kommentar:

Fries beschreibt die Begrenzung des Viertels anhand der Stadtmauer mit ihren Toren und den zentralen Punkten, die zum Viertel gehören, folgendermaßen: zwischen dem alten statgraben von S. Steffans thor an stracks herein fur S. Agneten closter, bis zu der Badstuben zum Guldein genant, und dan furter das gässlin daselbst zur linckenhand hinein fur S. Peters pfar und Pfarhaus bis an S. Peters brunen an der statmauren wider hinuff bis an S. Peters thor gesessen und gelegen. Das Gericht zu Sand existiert zu Fries Lebzeiten nicht mehr. Fries gibt im Eintrag eigentlich an, dass das Kloster den Gerichtszwang von Bischof Wolfram von Grumbach im Jahr 1244 am Freitag nach Kiliani bestätigt bekommt. Sowohl gegen die Angabe des Bischofs als auch gegen die Datumsangabe sprechen folgende Gründe: 1. Wolfram von Grumbach war zwischen 1322 und 1333 Bischof von Würzburg. 2. Über die Jahreszahl ist eine andere Zahl geschrieben worden, die leider nahezu unleserlich verwischt ist. 3. Fries gibt als Quellenangabe ein Buch des Bischofs Gottfried Schenk von Limpurg an, der zwischen 1443 und 1455 Bischof war. 4. Wenn man den Freitag nach Kiliani für das Jahr 1244 berechnet, dann fällt Kiliani selbst auf einen Freitag, was zur Folge hat, dass der Freitag nach Kiliani eine ganze Woche danach war. Ein derart großer Abstand bei der Zeitangabe ist eher ungewöhnlich. Dementsprechend scheint entweder das Jahr 1444 als wahrscheinlich oder das Jahr 1447, in dem Bischof Gottfried Schenk von Limpurg eine neue Ordnung für geistliche Gerichte erlassen hat (vgl. Wendehorst, Alfred, Das Bistum Würzburg. Teil 2 [Germania Sacra, Neue Folge 4], S. 182).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 281r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Gerlachshaim

Bischof Rudolf von Scherenberg schickt einen Hilferuf an alle Geistlichen im Hochstift, ihn gegen die Einfälle der Türken zu unterstützen. Die Vorsteherin des Klosters Gerlachsheim (Gerlachshaim) weigert sich gegen die ersuchte Hilfe und legt ein Privileg des Papstes vor, dass bestätigt, dass sie und ihr Kloster von solchen Leistungen befreit sind. Bischof Rudolf von Scherenberg legt dagegen Beschwerde ein. Es kommt allerdings zu keiner Einigung und das Verfahren wird ad acta gelegt. Die Nachtragshand merkt folgende Orte an: Schönau (Schonaw), Schönrain am Main (Schonrain) und Schäftersheim (Schefftershaim).

Exzerpt:

[gestrichen: Wie] B. Rudolf vordert an seine gaistlichkait am Thurkenhilf [gestrichen: gevordert, die sich das closter Gerlachshain zugeben gespert hat, vnd die Maisterin daselbst derwegen ain briefe zu Rome ausbrachten, das ir closter der Thurckenhilf frei sein solle] [Einfügung: daran wollte aber die Maisterin zu Gerlachshaim nichts geben sunder brachten zu Rom Brief aus daz si der frei sein sollte, davon appelirt B] Rudolf, zuletzt warde ain stillstand darin abgeredt B Rudolfen lebenlang Reg in 4 Contractuum Rudolfi fo 261 d [Nachtragshand: Schonaw, Schonrain, Schefftershaim]

Kommentar:

Fries gibt in diesem Eintrag kein genaues Datum an, weshalb sich die Angabe aus den Regierungsdaten Bischofs Rudolf von Scherenberg ergibt.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 284r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Gerlachshaim

Das Erzbistum Mainz fordert vom Kloster Gerlachsheim (Gerlachshaim) finanzielle Unterstützung (Subsidium). Bischof Lorenz von Bibra kann jedoch bewirken, dass diese Forderung zurückgezogen wird.

Exzerpt:

Maintz [gestrichen: hat] [Einfügung: vordert in dem 1509] ain Subsidium an das closter Gerlachshaim [gestrichen: gefordert in dem 1509 Jahre], aber uf schrifftlich begeren B Lorentzen [Einfügung: wart] dieselb e angestelt, Reg div form Laurenti fo 141.

Kommentar:

Der Begriff Subsidium meint gewöhnlich die finanzielle Unterstützung für Kriegszwecke.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 284r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Clostere

Papst Clemens VII. gibt Bischof Konrad von Thüngen das Indult, dass er das Hab und Gut sowie das Einkommen von Personen, die ihre Ordenskleidung ablegen und den Orden verlassen, in Besitz nehmen und zum Unterhalt von Gelehrten oder für andere sinnvolle Dinge einsetzen darf.

Exzerpt:

Bapst Clemens hat auch gedachtem b. Conraden ain indult geben, das er der religiosen, die iren orden und habitum verlasen, habe, gutere und einkomen zu seinen handen nehmen und die zu erhaltung gelerter leut oder sunst ad pias causas gebrauchen möge, privilegiorum fo. 15.

Kommentar:

Die Jahresangabe ist dem Kopialbuch entnommen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 154r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 95

Digitalisat:

Getraid und Bratgebot

Wegen einer Inflation erlässt Bischof Konrad von Thüngen eine Handelsbeschränkung für Getreide. Dieser Erlass betrifft auch die Klöster.

Exzerpt:

Und ist dergleichen mainung an die Stifft und clöstere auch geschriben worden, eo lib 7 folio d.

Kommentar:

Die Datumsangabe erschließt sich aus dem vorangehenden Eintrag, in dem das Jahr 1530 genannt wird, und dem nachfolgenden Eintrag, der sich auf das Jahr 1531 bezieht. Obwohl eine Folio-Angabe vorhanden ist, kann durch den fehlenden voranstehenden Eintrag nicht eindeutig geklärt werden, auf welches Buch sich die Angabe bezieht.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 293r, Schreiber: Lorenz Fries