Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Acht

Bezüglich der Formalitäten der Achterklärung und der Lösung von der Acht im Herzogtum Franken verweist Lorenz Fries auf seine Bischofschronik.

Exzerpt:

Wie ain Bischofe zu Wirtzburg als der Herzog in Francken die geurtailten an des Hertzogthumbs Landgericht aigner person in die acht spricht, wie die geachten wider absoluirt werden, wie auch nach der acht, wo kain absolution volgt, ferner procedirt werde, vnd dergleichen Sachen vnd Handlungen, findest du ordenlich in dem buch, so vber das gemelt Hertzogthumb in Francken vnd desselbigen Landgericht gemacht worden ist. [Nachtragshand: Vide in den Achtbüchern & 4. Rodel, fol. 255, wie nach der Acht procedirt werde.]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 46v/47r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 27, S. 444

Digitalisat:

Closter Lanckhaim

Graf Berthold von Blassenberg (Blassenberg) trägt den Zehnt in den Dörfern Findendorf (Findendorf, heute Wüstung), Rimelndorf (Rimelndorf, heute Wüstung), Prötzelsdorf (Prozensdorf, Wüstung, heute als Waldname erhalten), Witindorf (Widendorf, heute Wüstung) und Schweinsberg (Swinsberg, Wüstung bei Isling) vom Hochstift Würzburg zu Mannlehen. Da jedoch das Kloster Langheim (Closter Lanckhaim) die Obrigkeit, das Recht und die Gerechtigkeit über die betreffenden Orte besitzt, werden die Zehntrechte dem Kloster Langheim vom Würzburger Bischof Gebhard von Henneberg zugesprochen. Graf Berthold von Blassenberg erhält dagegen das von Bischof Eberhard von Bamberg dem Kloster Langheim übereignete Vorwerk Dobene (Dobene). Den dortigen Zehnt trägt er als Lehen vom Hochstift Würzburg.

Exzerpt:

Closter Lanckhaim/ Dambach. Grave Berthold von Blassenberg trug die Zehenden in den Dorferen Findendorf, Rimelndorf, Prozensdorf, Widendorf und Schweinesberg vom Stifft W zu Manlehen, dieweil aber die gemelten Dorfere dem closters Lanckhaim mit aller anderen Obrickaiten, Rechten und Gerechtickaiten sunst [gestrichen: dem Closter L.] zustunden, bewilligt B. Gebhart zu W. anno 1152, das solche Zehentlein hinfur des Closters Lanckhaim aigen sein und dargegen Abbt und Convent zu Lanckhaim dem gemelten Grave Bertholden das Vorwerk Dobene, so B Eberhart zu Bamberg dem genanten Closter zugestelt hete, ubergeben und er der Grave dasselbes an der obbermeten Zehendlin stat vom Stifft W. zu Lehen tragen sollte, das ist beschehen und Recepta in Capituri fo. 123.

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 31. Dobene war ehemals ein Vorwerk, später wüst. Vgl. zum Besitz des Kloster Langheims Geldner, Fritz: Besitz und Entwicklung der ehemaligen Cistercienserabtei Langheim bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts, in: JffL 5 (1939), S. 18-72, insbesondere S. 26f. Vgl. Dippold, Günter: Trieb. Ein langheimisches Klosterdorf und seine Entwicklung. In: Heimatbeilage zum Oberfränkischen Schulanzeiger 322 (2005), S.17. (http://www.bezirk-oberfranken.de/fileadmin/6_Kultur/publikationen/mitarbeiter/datei/2005Trieb.pdf). Vgl. Fries, Chronik 2, S. 31f.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 9r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 263

Digitalisat:

Ainhartsbuhel

Zehnt und Gericht in Emmertsbühl (Ainhartsbuhel) sind Eigentum des Hochstifts Würzburg und Lehen der Herren von Hohenlohe gewesen.

Exzerpt:

Ainhartsbuhel, das der Zehend vnd das gericht daselbst vor alter des Stiffts Wirtzburg aigenthumb vnd der hern von Hohenlohe lehen gewest, findest du in lib. Omissorum fo. 94.

Kommentar:

Einhartsbuhele war bereits vor dem 9. November 1300 in Lehensbesitz der Grafen von Hohenlohe. Vgl. Hohenlohisches UB 1, Nr. 625 S. 447.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 52r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 77, S. 216

Digitalisat:

Closter Langheim

Bischof Otto von Wolfskeel erhält von Abt Heinrich und dem Konvent des Klosters Langheim 1000 Pfund Heller. Damit löst er das an Konrad von Heßberg (Hespurg) verpfändete Gericht und die Vogtei zu Baunach (Baunach) ab. Im Gegenzug verpfändet der Bischof dem Abt und dem Konvent das Zehntrecht, das bürgerliche Gericht und das peinliche Gericht über die am Tambach (Dampach) gelegenen langheimischen Dörfer, Leute und Güter. Diese Dörfer heißen: Triebsdorf (Tribesdorf), Schorkendorf (Schurckendorf), Witzmannsberg (Witzmansberg), Hergramsdorf (Harmsdorf ober und unter), Altenhof (Altenhof), Krumbach (Crumpach), Neundorf (Newendorf), Rothenberg (Rotenberg), Oberelldorf (Elttorf), Muggenbach (Mochenbach), Uttenhausen (Uttenhausen), Boetz (Boetz), Unterelldorf (Nider-Eltdorf), Gleismuthhausen (Glessmutshausen), Hackdorfhof (Hackdorf), Gemünda (Gemünden), Eicha (zu der Aich), Truschenhof (Druschendorf), Messenfeld (Messenfeld), Obermerzbach (Obern-Martzbach) und Rentweinsdorf (Rentwigsdorf). Das Gericht solle gehalten werden durch einen Konversen der Langheimer oder einen weltlichen Würzburger. Ferner stimmen die Langheimer zu, dass dieser Mann von den Einwohnern dieser Dörfer und Güter keine Bede (Bethe), Schatzung (Schatzung), Schanksteuer (Schenck), Forderung (Fuerterung), Strafe (Straff), Buse (Bues) oder anderen Abgaben (Beschwer) nehmen dürfe. Laut einem Nachtragsschreiber sind ebenfalls Seßlach (Seslach), Ebern (Ebern) und Medlitz (Medlitz) betroffen.

Exzerpt:

Anno 1337 am Montag vor Martini (durchgestrichen: hat) (oben eingefügt: name) B. Ot Wolfskel von Abbt Hainrichen und seinem Convent zu Lanckhaim (gestrichen: genomen) 1000 Pfund Haller und loset (am linken Rand nachgetragen) damit des Stiffts W. Gericht und Vogtei zu Baunach von Hern Conraden von Hespurg Riter (geledigt; gestrichen) unt fur solche Summa 1000 Pfund Haller dargegen gabe dem gemelten Abbt und (am linken Rand nachgetragen) Convent uf Widerloesung zukauffen (geben; gestrichen) des Stiffts W. Zentrecht (eingefügt: weltlich) peinlich und burgerlich Gericht uber die Lanckhainischen Dorfere, Leute und Gueter und umb den Dampach gelegen, nemlich Tribesdorf, Schneckendorf, Witzmarsberg, Harmsdorf Ober- und Unter, (gestrichen: Altendorf) Altenhof, Trimpach, Newendorf, Rotenberg, Elttorf, Wochenbach, Uttenhausen, Boetz, Nider-Eltdorf, Glessmutshausen, Hackdorf, Gemünden, Zu der Aich, Druschendorf, Messenfeld, Obern-Martzbach und Rentwigsdorf, dergestalt, das si solch Gericht durch ainen iren Conversen oder ainen weltlichen würzburgischen Man, der den Ban uber das Bluet von unserm B. von W. entpfangen, halten lassen, sich auch ferner verschriben, das derselbis von der gemelten Doerfere, Höfe und Guetere Inwoneren kain Bethe, Schenck, Schatzung, Fuerterung, Straff, Bues oder andere Beschwerden nehmen oder zunemen gestaten wolle etc on alles Gererde. R(ecep)ta in Capitulari fo. 83. (Zusatz am linken Rand von späterer Hand: Seslach, Ebern, Modlitz)

Kommentar:

Vgl. Geldner, Fritz: Besitz und Entwicklung der ehemaligen Cistercienserabtei Langheim bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts: In JffL 5 (1939), S. 18-72, insbesondere S. 50. Boetz (oder Boecz) ist eine Wüstung bei Seßlach. Vgl. Maierhöfer, Ebern (= HAB Franken 15), S. 46. Zur Ortsbestimmung von Schorkendorf vgl. Riedenauer, Ämter (WDGBl 55), S. 254.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 9v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 183

Digitalisat:

Airmarkt

Unter Airmarkt versteht man einen Platz bzw. eine Gegend in der Stadt Würzburg. Das Gericht in den angrenzenden Häusern ist ein Mannlehen des Hochstifts.

Exzerpt:

Airmarkt, Ain platz oder gegend in der stat Wirtzburg, als das gericht vff den heuseren daran stossend vom Stifft wirtzburg zu manlehen gangen in libro feodorum alberti fo. 20 Gerhardi fo. 130.

Kommentar:

Die Jahresangabe ergibt sich aus der chronologischen Übersicht der Einträge in Hoffmann, Lehenbuch Albrecht, S. XXV. Dieses Gericht wurde laut Schich erstmals 1349 erwähnt.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 63r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 4, S. 218

Digitalisat:

Absperg

Bezüglich der Gerichtsverhandlung des Hochstifts gegen Heinrich von Absberg (Hainrich von Absperg) verweist Lorenz Fries auf die entsprechenden Quellen im Urkundenschrein, Lade "A", des bischöflichen Archivs.

Exzerpt:

Hainrich von Absperg des Stiffts veind, wie der wider gericht worden, ligt zu hof im A contractuum.

Kommentar:

Am 13. August 1398 schlichteten Ruprecht und Ludwig, Pfalzgrafen bei Rhein und Herzöge von Bayern, einen Streit zwischen dem Nürnberger Burggraf Friedrich von Hohenzollern und dem Ritter Heinrich dem Absperger und dessen Söhnen Hans und Heinrich; vgl. Pfeiffer, Landfriedensorganisation, S. 193 Nr. 377. Möglicherweise bezieht sich der Eintrag von Lorenz Fries auf diesen Streit.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 46r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ainigung (Mit der Pfaltze)

Bischof Johann von Grumbach verbündet sich mit dem Bamberger Bischof Georg von Schaumberg, dem Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz sowie dem bayerischen Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut auf Lebenszeit. Dabei werden Regelungen getroffen über Fehde, Zusammenhalt gegen Feinde, militärische Hilfe gegen Wimpfen (Wimpffen), Aufteilung von Kriegsbeute sowie gerichtliches Vorgehen gegen Böhmen (Beheim), Worms (Wormbs), Speyer (Speir) und Heilbronn (Hailpron).

Exzerpt:

Itzgemelter B Johanns hat sich vf Mitwochen nach Vocem Jocunditatis des 1460 Jars mit Bamberg, Pfaltz vnd Bairen ir aller lebtag ains verbunden. 2. l. Contractuum Rudolfi foliis 50, 51. [Nachtragshand: Vehde, Veinde nit Zufurdern, Zutzugk Wimpffen, Beuth austhailung, Austrag Behaim, Wormbs, Speir, Hailpron,] [Nachtragshand am Rand: Originale sub Ainigung]

Kommentar:

Vgl. StA Würzburg, W.U. 19/49d und ldf 16, S. 593f.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 60r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 13, S. 146f.

Digitalisat:

Acht, Ächtere

Die Helfer von Konrad Schott (Schot) werden durch König Maximilian I. auf Ersuchen der Stadt Nürnberg geächtet, später jedoch wieder aus der Acht gelöst.

Exzerpt:

Als hern Conraden Schoten helfere 1500 der koniglichen achte, darein si vf anhalten der stat Nurenberg erclärt, wider erledigt worden, in lib. Privilegiorum fo. 33.

Kommentar:

Konrad Schott hatte trotz Fehdeverbots mit seinen Knechten und Anhängern dem Kurfürst Philipp von der Pfalz und allen seinen Lehnsträgern mutwillig die Fehde erklärt, woraufhin Kaiser Maximilian am 28. August 1503 über ihn die Reichsacht verhängte.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 46v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 131f.

Digitalisat:

Acht

Der Fränkische Adel wird im Zusammenhang mit dem Landshuter Erbfolgekrieg wegen seiner Unterstützung für Ruprecht, Kurfürst von der Pfalz und Herzog von Bayern-Landshut, zunächst durch den König geächtet, später jedoch wieder aus der Acht gelöst.

Exzerpt:

Wie der franckisch Adel so hertzog Ruprechten im Bairischen krieg gedient hat und darumb in die konigliche acht gethan, wieder absoluiert worden, ligt zu hof in der gemain Freihait laden.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 46v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Acht

Bischof Konrad von Thüngen verbietet den Einwohnern des Hochstifts, Geächtete und Landfriedensbrecher aufzunehmen oder diesen zu helfen.

Exzerpt:

Als Bischof Conrad von Thungen 1523 allen Stifftsverwanten durch ain gemain ausschreiben geboten hat, die Ächtere vnd fridbrechere zuhausen nit zu herbergen oder zu furderen, lib. Divers. formarum Conradi 1 fo 33.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 46v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 27, S. 83

Digitalisat: