Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Gailnhausen

Die Stadt Gelnhausen und ihre Bürger erhalten von Kaiser Friedrich I., König Heinrich VI., Richard von Cornwall, König Rudolf I. und Kaiser Ludwig IV. der Bayer die Reichsfreiheit. Die betreffenden Urkunden werden entweder auf Latein oder Deutsch ausgestellt.

Exzerpt:

Gailnhausen der burgere und stat freihait Inen von Kaiser Fridrichen dem I, Kunig [gestrichen: Fridrichen] Hainrichen dem 6. Kunig Reicharden, Kunig Rudolfen, Kaiser Ludwigen dern 4. gegeben lateinisch und deutsch, in 2° Contractuum Laurentii. Fo. 336 et sequentibus von disen freihaiten ligt ein viding in Hohenburg ambtladen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 252v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Bernheim

Der Küchenmeister König Rudolfs erhält von diesem den Befehl, dass dessen Güter in Burgbernheim (Bernhaim) nicht höher besteuert werden sollen als von alter Herkommen üblich. Als Abgaben werden die Bede und andere Leistungen genannt (bethe vnd anderm).

Nach Fries hieß der Küchenmeister Ludwig von Neuburg. Dies könnte auf einen Vertreter der Familie Küchenmeister von Neuburg zutreffen. Zu dieser Zeit war jedoch Leopold von Nordenberg Reichserbküchenmeister.

Exzerpt:

Ludwig von Neuburg Konig Rudolfen Kuchenmaister bracht von itzgemeltem Konig Rudolfen ain beuelhe aus, an die gemainde zu Bernhaim, das man Ime seine gutere daselbst, mit der bethe vnd anderm nit hoher beschweren solle, dann vor alter herkomen, privilegiorum fo. 82.

Kommentar:

Datum aus Kopialbuch. Laut Kopialbuch war der Küchenmeister von allen Abgaben auf den dortigen Gütern befreit. RI VI,1 n. 1418

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 95r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 226

Digitalisat:

Nurenberg

König Rudolf I. von Habsburg verleiht im Jahr 1281 Friedrich III. von Hohenzoller, Burggraf von Nürnberg (Burggraue Friderichen von Nürenberg), ein Lehen. Später kommt es vor dem Reichskammergericht zu einem Verfahren zwischen Markgraf Georg von Brandenburg-Ansbach (Marggraue Georgen von Brandenburg) und der Stadt Nürnberg, wer in dem erwähnten Lehen der Landesfürst sei.

Exzerpt:

Nurenberg, den Burggrauen daselbst herkomen vnd ob si Landsfursten seine oder nit, gruntliche antzaigung [unleserlich] Copien der rechtuertigung zwischen Marggraue Georgen von Brandenburg ic aines vnd der Stat Nurenberg anderen [unleserlich] vor deme kan Camergericht schwebend was Konig Rudolf geborner Graue von Habsburg am [unleserlich] tag Septembris des 1281 iars Burggraue Friderichen von Nürenberg für lehen gelihen Recepta I Contractum C[unleserlich] fol. 240. [Nachtragshand am Rand: Weende Buch Schnaidt Creusen]

Kommentar:

Es muss ein zeitlicher Abstand zwischen den beiden Teilen des Eintrags liegen, da Georg von Brandenburg-Ansbach erst Anfang des 16. Jahrhunderts regiert und außer diesem kein anderer Markgraf von Brandenburg mit dem Namen Georg belegt ist! Die Nachtragshand fügt hinzu: Winden (Weende), Buch am Wald (Buch), Schnaittach (Schnaidt), Creußen (Creusen).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 148v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Landfrid, Landfridbrecher

König Rudolf hält einen Reichstag zu Würzburg und erlässt einen allgemeinen Landfrieden (gemain Friden).

Exzerpt:

Landfrid, Landfridbrecher. [Nachtragshand am Rand: Vide plura 1 privilegorum fol: 50] Anno 1287 am Abend Unser Frawen Verkundigung hat Kunig Rudolf auff dem Reichstag zu W. gehalten ainen gemainen Friden gemacht, ufgericht und gehalten geboten. Recepta in Privilegiorum fo. 83. [Nachtragshand: Kindenterbung; Aigene Rach; Vehde; Landfridbruch; Richter; Aiht; Pfalburger; Mundman; Gelait; Zoll; Strassen; Fron; Muntz; Rauberei; Dinstleuth; Burgleuth; Gaistliche Sach; Pfandung; Diebstal; Echtere; Hoffrichter; Origle Vehd; Forderung etc.]

Kommentar:

Vgl. Fries, Chronik 2, S. 217-223.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 10v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 227

Digitalisat:

Pfalbürgere

König Rudolf I. von Habsburg verabschiedet auf der Festung zu Würzburg einen Landfrieden und ein Gesetz, dass alle Pfahlbürger in Ruhe ziehen gelassen und keiner verletzt werden soll und dass er keine Pfahlbürger mehr im Gebiet des Hochstifts haben will.

Exzerpt:

[Nachtragshand am Rand und um den Eintrag: Kinder enterbung, Ehrloss Kinder, Dinstman, gigen leuth, Kinder verfuerer, Etern beleidugung, Aigen Rath, Vehde, Landfriedbruch, Richtern Ambt, Acht, Pfalburger, Glait, Mundman, Zell, Strassen pesserung, Bawen mit fron, Vngelt, Muntz, Rauberrig, Brugkman, Gaistlich Väge, Pfandung, Gestoln gut, Echtern furschub, Hoffrichter, Gerichtschop, Verträg, Achterclerung, Furboth, Fridbrecher, Schädlich leuth vnderschlaiff] Anno dni 1287 an vnser frawen abent on der vasten zu wirtzburg hat Konig Rudolff ein Landfriden aufgericht vnd vnter anderm gesetzt vnd gebotten das man die pfalburgere allenthalben faren lasse vnd k[unleserlich] leiden solle, dan er ir auch keinen in seinen Stift haben wole, orignale zu hoff Recepta priuilegiorum fo: 84

Kommentar:

Pfahlbürger sind laut dem DRW Bürger, die im Umkreis einer Stadt wohnen aber nur eingeschränkt an den Bürgerrechten teilhaben. Die Nachtragshand fügt hinzu: Kinderenterbung, ehelose Kinder, Dienstmann, Freimädchen, Kinderschänder, Beleidigung von Älteren, Eigenrat, Fehde, Landfriedensbruch, Richteramt, Acht, Pfahlbürger, Geleit, Schutzherr, Zoll, Verbesserung der Straßen, Bauen durch Frondienste, Ungeld, Münze, Räuberei, Burgmann, Geistliche, Wege, Verpfändung, Diebesgut, Begünstigung, Hofrichter, Hofgericht, Verträge, Achtserklärung, Verbot, Friedensbrecher, gewalttätige Leute und Unterschleif.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 173v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: