Collenberger und Prozeltener Einwohner und Schützen hindern den Freudenberger Amtmann Wolf Voit von Rieneck an der Ausübung des Geleitrechts auf der Prozeltener Mainseite vom dortigen Geleitstein flussaufwärts. Wertheim legt dagegen Protest ein.
Es wird ein Rathaus erwähnt.
Stadtprozelten zahlt den geringsten Schatzungsbetrag der Städte des Mainzer Oberstifts.
Stadtprozelten ist charakterisiert durch 22 verschiedene Handwerkssparten. 75% der Bürger sind hier in Handwerk, Handel und Transport tätig. Hervorzuheben ist die Mainschiffahrt, in der nicht weniger als 28 Schiffer, drei Fischer und zwei Schiffbauern ihren Lebensunterhalt finden.
Stadtprozelten hat Geldvorräte, wobei die Schulden höher sind als die angelegten Kapitalien.
Der Prozeltener Schifferzunft wird das Fruchteinladen untersagt, ein Platzgeld und eine Fischereieinschränkung verfügt.
Der alte Sakralbau neben dem Rathaus wird 1800 abgebrochen. Bis etwa 1960 befindet sich gegenüber dem Rathaus die kurmainzische Amtskellerei, die dann bayerisches Land- und Amtsgericht wird.
Stadtprozelten kommt 1814 an Bayern, wird im 19. Jahrhundert zeitweise Sitz eines Landgerichts und wird 1862 dem Bezirksamt Marktheidenfeld einverleibt.
In Stadtprozelten stehen mit einer sehr kleinen Feldflur stehen Äcker (59 Morgen) und Weinbau (60 Morgen) etwa im Gleichgewicht.
Der Ort liegt am schmalen rechten Mainufer zu Füßen des Burgbergs, eines steilen Bergriegels über dem Maintal.