Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Carolina

Eine päpsliche Bulle namens Carolina richtet sich gegen diejenigen, die sich an Geistlichen und deren Besitz vergreifen.

Exzerpt:

Carolina, ain bapstliche lange bulla wider alle die jhenigen ausgangen, so mit gewaltiger thate gein der gaistlichen leute und gutere handlen, ligt im capitel unter anderen bapstlichen freihaiten, ist auch registrirt im libro conciliorum fast am ende.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 143v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Cistertzer

Papst Alexander gibt den Zisterziensern das Privileg, sich nur vor Gerichten am päpstlichen Hof rechtfertigen zu müssen. Bischof Berthold von Sternberg beglaubigt eine Kopie dieses Privilegs.

Exzerpt:

Cistertzer ordens closterpersone sind vor frembden gerichten auserhalb bapstlichen hofs gefreiet durch bapst Alexanderen, und ist dieselbig freihait von bischofe Bertholden von Sternberg transsumirt oder vidimirt worden, in octava Ascensionis Domini 1275. Registrata in capitulari 248.

Kommentar:

Zum Hintergrund vgl. Fries, Chronik 2, S, 56f.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 153v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 514

Digitalisat:

Camerambt

Früher haben Schloss und Stadt Boxberg (Bocksberg) mit anderen Zugehörungen zum Kammeramt gehört. Als der Templerorden von Papst Clemens V. verboten worden ist, sind die Häuser und Güter dem Deutschen und dem Johanniterorden zugestellt worden. Auch die Templer in Wölchingen (Wölchingen) sind verjagt und die Johanniter an ihrer Stelle eingesetzt worden. Konrad von Boxberg (Bocksberg) vermacht diesen testamentarisch Schloss und Stadt Boxberg. Die Vormünder von dessen gleichnamigen Sohn Konrad erreichen bei Bischof Berthold von Sternberg, dass dieser Schloss und Stadt Boxberg den Johannitern übereignet und dagegen das Schloss Schweinberg (Swainberg) zu einem Besitz des Kammeramt annimmt. Abschließend verweist Fries auf den Eintrag unter Bocksberg.

Exzerpt:

Und hat vor alter sloss und stat Bocksberg [Einfügung: mit anderen iren zu etc. als ain nutzung] in solch camerambt gehoret, [ab hier gestrichener Eintrag: auch die heren von Bocksberg das gemelt camerambt vom stifft Wirtzburg als desselbigen hertzogthumbs chamerer entpfangen und getragen [gestrichen: Als aber die templarier zu Wolch; folgende Ersetzung auch gestrichen: hat her Conrad von Bocksberg das camerambt zu Aschaffenburg von B. Andressen entpfangen in antiquo 82.] Als aber die templarier durch bapst anno vertriben [gestrichen: ward] und ire heuser und gutere den brüderen des deutschen und S. Johannsen ordens zugestalbt wurden, [gestrichen: kame das tempelhaus zu Wolchen an die johannitere] [Einfügung: warden die templarier, so etliche pfare zu Wölchingen] bei Bocksberg [gestrichen: vertriben] gewonet, auch verjagt und die johanniter an ir stat daselbst eingesetzt [gestrichen: worden, hat inen], denen vermacht her Conrat von Bocksberg sloss und stat Bocksberg in seinem testament [gestrichen: vermacht] und ] handelten seines sunes Conraden des jungeren [gestrichen: testamentari] [Einfügung: vormundere] bei bischofe Bertholden von Sternberg sovil [gestrichen: gehandelt], das er den johanniteren gemelte sloss und stat Bocksberg [gestrichen: ge]aiget und das sloss Swainberg dargegen fur ain zu und eingehorde des camerambts anname [korrigiert aus angenomen hat]. [gestrichen: davon such hie oben im buchstaben B unter dem wort Bocksberg] davon such hie oben im worte Bocksberg.

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 8262, 8263, 8264 Ein durchgestrichener Verweis auf ldf 1 entspricht Hoffmann, Das älteste Lehenbuch, Nr. 562 S. 74. Kraft von Hohenlohe veräußerte als Vormund der Brüder Kraft, Gerhard und Konrad von Boxberg die Burg samt suburbium den Johannitern von Wölchingen, die in der Folgezeit den Sitz ihrer Kommende hierher verlegten, doch bereits 1381 Boxberg wieder an die Ritter von Rosenberg verkauften. Vgl. http://www.leo-bw.de/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/3669/Boxberg+%5BTeilort%5D

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 138r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Schutz und schirm des closters Camberg

Bischof Rudolf von Scherenberg und das Domkapitel einigen sich darauf, beim Papst darum zu bitten, das Kloster Comburg (Camberg) auf Kosten der Schenken von Limpurg (schencken von Limpurg) in ein weltliches Stift umzuwandeln. Dafür soll den Schenken die Kollation der Pfründe und Vikarien zustehen, sofern der Papst zustimmt.

Exzerpt:

[gestrichen: es haben] Vnd dergleichen sich [gestrichen: auch] derselben Zeit B. Rudolf [gestrichen: dergleichen] auch dechant und capitel des doms [gestrichen: verglichen] bei bap(stliche)r hai(ligkai)t antzurufen, das closter Camberg aus etlichen furgewanten ursachen in ain weltlichen stifft zu transferiren uf der schencken von Limpurg chosten und verlegung, [gestrichen: doch] und damit alsbalden zuerlangen, das inen den schencken die collation der prebenden und vicarien, so in des bapsts monden ledig wurden, zustehn solte. Registrata in 4 libro contractuum Rudolfi fo. 236. [Nachtragshand: Vidimus davon ligt im sc(rinio) Limpurg gehen hoff zuerlegen sub L contractuum.]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 133r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 15, S. 493

Digitalisat:

Clostere

Kaiser, Kurfürsten und Reichsstände beschließen auf einem Reichstag um 1483 die Erhebung einer Steuer (gemaine anlag). Die Klöster Gnadental (Gnadentall), Schäftersheim (Scheftershaim), Schönau (Schonaw) und Schönrain am Main (Schonrain) weigern sich, ihren Anteil an Bischof Rudolf von Scherenberg zu bezahlen und schicken Gesandte nach Rom, um rechtlich gegen Bischof Rudolf vorzugehen. Die Gesandten erhalten ein für sie positives Urteil, das wiederum Bischof Rudolf anfechtet. Nach Vermittlung kommt es bis zum Tod Rudolfs zu einem Abschluss des Verfahrens, der die Rechte jeder Partei berücksichtigt.

Exzerpt:

Als umb das jare des heren 1483 uff dem [gestrichen: gemainen] reichstag durch kaiser [gestrichen: -liche maiestat], churfursten und reichs [gestrichen: gemains] stende ain gemaine anlag furgenomen, und bischof Rudolf seine geburnus uff seine verwante gaistliche und weltliche austailte und haben wolte, das ime dieselbigen contribuiren solten, widersetzten sich des die clostere Gnadentall, Scheftershaim, Schonaw und Schonrain und brachen ain commission aus zu Rome, und namen B Rudolfen mit recht fur, gewanen auch ain sententz wider ine, davon appellirt B Rudolf, aber uf beschehene unterhandlung warden die sachen sein leben lang in ruhe gestelt, iedentails rechten on schaden, in 3 contractuum Rudolfi fo. 71 et in 4 contractuum eiusdem fo. 261.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 153v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 14, S. 169
StA Würzburg, ldf 15, S. 544

Digitalisat:

Cistertzer

Papst Innozenz VIII. erklärt die Zisterzienser sowie ihre Untertanen und Güter für exemt.

Exzerpt:

Wie dieselbigen ordenspersonen und ire leute und gutere von bapst Innocenten dem 8 exempt und gefreiet sein anno 1487, in 4 contractuum Rudolfi fo. 103.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 153v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 15, S. 229

Digitalisat:

Schutz und schirm des closters Camberg

Bischof Rudolf von Scherenberg erreicht, dass Papst Innozenz VIII. das Kloster Comburg (Camberg) in ein weltliches Stift, die Abtei in eine Propstei und die Mönche in Kanoniker umwandelt. Künftig sollen unter den zwölf Kanonikern zehn Adlige sowie zwei Gelehrte (doctores oder licentiaten) und unter diesen je ein Propst, Dekan, Schulmeister, Kantor und Küster sein, inklusive der ewigen Vikarien und Kapellaneien.

Exzerpt:

Translatio [Links am Rand: Mitler zeit furt B. Rudolf mit ertzaigung der translation zu Rome gar nit, sunder erhielte daselbs] in dem volgenden 1488 jare [gestrichen: hat] bapst Innocentius der 8. das closter Camberg in ain weltlichen stifft, die abbtei in ain probstey, und die munchen in chorheren verwandelt, also das hinfur 12 chorheren, nemlich zehen vom adel und zwen doctores oder licentiaten, daselbst und aus denselbigen ain probst, dechant, schulmaister, senger und custor sein sollen, sampt den ewigen vicareien oder capellaneien. Registrata in 4 libro contractuum Rudolfi fo. 231.

Kommentar:

Or.: StA Ludwigsburg B 375 U 92 (1488-12-05) und Stadtarchiv Schwäbisch Hall, 4/476 Bl. 120.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 134r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 15, S. 483

Digitalisat:

Camberg ain closter - Collation der cambergischen gaistlichen lehen

Bischof Lorenz von Bibra und Gottfried Schenk von Limpurg schließen eine Abrede wegen der Kollation der geistlichen Lehen. Gottfried verpflichtet sich, mit Bischof Lorenz' Unterstützung beim Papst darum anzusuchen, dass er und seine männlichen Nachkommen die Kollation ebenso wie die Erbvogtei als Mannlehen empfangen und tragen dürfen unter der Bedingung, dass dies die Pfarreien und andere inkorporierte Lehen nicht betreffen solle. Von den Propsteien sollen die Schenken nicht mehr als 200 Gulden jährlich nehmen.

Exzerpt:

Volgends im jare des heren 1498 uf dinstag nach Cantate beschahe zwischen bischofe Laurentzen von Bibra und schenck Gotfriden von Limpurg solcher collation halben ain abrede, und name itzgemelter schenck Gotfrid uf sich, mit furderung B. Laurentzen bei bap(stliche)r hai(ligkei)t zuerlangen, das ime und seinen manlehenbar erben die collation obberurter lehen in utroqe mense zugestelt werden, und er auch seine manlehenbare erben, alsdan solche collation hinfur in ewige zeit vom stifft Wirtzburg, wie die erbvögtei, zu rechtem manlehen entpfangen und tragen [gestrichen: solten], doch mit dem nemlichen gedinge, das er und seine manliche erben ugeachtet solcher impetration mit den pfarhen und anderen incorporirten lehen [gestrichen: gar nichts zuthun haben wolten], die wurden gleich im bapstlichem oder ordenlichem monde ledig, [Einfügung: gar nichts zuthun haben] [gestrichen: dergleichen die collation] aber der prelaturen, dignitaten, prebenden und vicareien etc. [gestrichen: sich] collation, sich allain in dem bapstlichen monde gebrauchen [gestrichen: wollten, allain], die probstei ausgenomen, die sollten si in beden monden leihen, doch nit mer davon nehmen dann das geordent deputat, das ist ierlich 200 fl. Registrata in diversarum formarum Laurentii fo. 9.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 135v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 19, S. 52

Digitalisat:

Camberg ain closter - Collation der cambergischen gaistlichen lehen

Im Zuge der Abmachung zwischen Bischof Lorenz von Bibra und Gottfried Schenk von Limpurg werden Gesandte nach Rom geschickt, die aber keine päpstliche Zustimmung erhalten. Deshalb wird zwischen Gottfried und dem Stift Comburg (Camberg) eine neue Abmachung über die Kollation getroffen.

Exzerpt:

Diese abred [gestrichen: hat man] wart gein Rome geschickt und vermog derselbigen bei bap(stliche)r hai(ligkei)t [gestrichen: ansuchen lassen] angesucht, aber [gestrichen: die nit] nichts [gestrichen: erlangen mogen] erlangt. Deshalben uff sambstag nach Sebastiani des 1503 jars zwischen dem stifft Camberg und schenck Gotfriden abermals ain abred gemacht, wie solche collation von newem gebetten und es furter damit gehalten werden sollte, in 1 libro contractuum Laurentii fo. 159.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 135v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 21, S. 351

Digitalisat:

Camberg ain closter - Collation der cambergischen gaistlichen lehen

Auch Gottfried Schenk von Limpurgs zweite Abmachung wegen der Kollation erhält keine päpstliche Genehmigung. Bischof Lorenz von Bibra stellt die Kollation der Lehen auf Ansuchen von und nach Verhandlung mit Peter von Aufseß (Aufses), Domherr und Propst von Comburg, dem Stift Comburg (Camberg) zu.

Exzerpt:

Als aber schenck Gotfrid solch sein vorhaben zu Rome auch nit erhalten [gestrichen: mogen] mogt, [gestrichen: hat] stellt B. Lorentz uff ansuchen und unterhandlung heren Peters von Aufses, domheren und probsts zu Camberg, die collation berurter lehen in mense ordinario dem capitel zu Camberg zu [gestrichen: zugestelt], dinstag nach Viti anno 1504. Vidimus davon in der cambergischen cantzlei laden sub dictione ordnung, collation.

Kommentar:

Tatsächlich war Peter von Aufseß nur Koadjutor des Probstes. StA Ludwigsburg, B 375 S U 118, 119, 119a und 120.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 135v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: