Burglehen, Burghut, Burggut
Mittelalter
Es existieren zwei Formen der edlen Mannlehen, die Burglehen und die Feld- bzw. Zuglehen. Die Sicherung der Burgen hat bis zur Einführung der Geschütze eine große militärische Bedeutung gehabt. Deshalb sind auch Ganerbenburgen eingerichtet worden. In diese haben sich mitunter auch die Grafen und Fürsten eingekauft. Ganerbenburgen stehen unter anderem in Friedberg (Fridberg), Gelnhausen (Gailnhausen), Lindheim (Linthaim), Rotenberg (Rotenberg), Schildeck (Schilteck), Poppenhausen (Bopenhausen), Boxberg (Bocksberg), Gersfeld (Gersveld), Rohr (Roer) und Hardheim (Harthaim).
Exzerpt:
Burklehen, Burghut, Burggut
[Einfügung am Rand: Castrensesburg menner Burglehen wie sie fallen und gelihen werdem such fo. lib. 395.]
Die obgemelten Edlen lehen seien auch zwaierlei, Etliche nennet man Burglehen, die anderen veldlehen oder Zuglehen, dan vor alten Jaren ehe das gewaltig grausame geschutz und buchsen so man heutzutag braucht, erfunden, ufkomen und so hoch und scharpf herfur bracht worden, sind die berg, auch wasser und andere haeusere, bürge und schlössere, in grosser achtung und were gestanden, auch daraus und darin den leuten, in feden und sunst durch name, fengknis, schatzung, mord und brand vil schadens begeget. Hinwider hat man dieselben nit so liederlich oder leutlich erobern noch gewinnne mögen, dan mit harter gewaltiger belagerung, und hungers not, etwan auch mit listen und verreterei,
daher die Ganerben-heusere komem sein, Fridben, Gailnhausen, Linthaim, Rotenberg, Schilteck, Bopenhausen, Bocksberg, Gersveld, Foer, Harthaim etc. darein sich nicht allain die von Adel, sunder auch die Grave und Fursten selbs umb friedens und gamachs willen erkaufft und Ganerben daselbst worden sein,
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 24v, Schreiber: Lorenz Fries
Digitalisat: