Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Ritterschaft - Anno 1511

6. Die Freiheit, die ihnen vom Kaiser gegeben wurde, sollte nicht zum Nachteil oder zu Ungunsten der Fürsten sein. Sollte die Ritterschaft sich dieser bedienen, würden Unstimmigkeiten zwischen den Fürsten und dem Adel entstehen. Würden sie dem Reich dienen, so würde weniger auf Gebot und Dienst der Fürsten geachtet werden, sie würden dem Kaiser um Schutz vor den Fürsten bitten. Bei solch einer Widersetzung hätten Kaiser, Fürsten und Ritterschaft einen ewigen Streit miteinander. Dieser würde damit gelöst werden, dass die Ritterschaft eigene Abgaben an den Kaiser leistet und den Fürsten ihre eigenen Abgaben auferlegt werden. Falls der Adel dadurch Schäden erleiden würde, müssen sie diese Nachteile tragen, da sie den Fürsten nicht unterstellt sein wollten.

Exzerpt:

[Am Rand: gutter furschlagk] 6 Die Freihait so inen der kaiser geben wurd, mocht nit wol gescheen on nachteil oder abbruch der Fursten, solten sie sich der selben gebrauchen so wurd gros vnrath vnd vnge= nad zwischen den Fursten vnd vom adel entstehen, Solten sie dem Reich dienen, wurden sie dester weniger vf der Fursten gebot oder dinst achten, dem kaiser nachlauffen sie zu schutzen vor den Fursten, wurden sich selbst wieder setzen, vnd kaiser Fursten vnd Ritter= schaft ewigen zangk gegen ein ander haben, kont daruf georbet werden das der kaiser sie selbst versoldet, item den Fursten souil das er inen geb vnd zuuersolden hetten Wan der adel darunter sturb vnd verdurb was den Fursten mit beholfen, musten den nachteil haben das sie inen nit fruchtbarlich dienen mochten, vnd wurden zu steret, vnd die Hern dabei auch nit reichen

Kommentar:

Die Auflistung der Beschwerden der Ritterschaft geht von Eintrag 5996 bis 6002. Es ist keine Quelle angegeben. Notiz am Rand: guter Vorschlag.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 376v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: