Closter Lanckhaim
20.02.1152
Graf Berthold von Blassenberg (Blassenberg) trägt den Zehnt in den Dörfern Findendorf (Findendorf, heute Wüstung), Rimelndorf (Rimelndorf, heute Wüstung), Prötzelsdorf (Prozensdorf, Wüstung, heute als Waldname erhalten), Witindorf (Widendorf, heute Wüstung) und Schweinsberg (Swinsberg, Wüstung bei Isling) vom Hochstift Würzburg zu Mannlehen. Da jedoch das Kloster Langheim (Closter Lanckhaim) die Obrigkeit, das Recht und die Gerechtigkeit über die betreffenden Orte besitzt, werden die Zehntrechte dem Kloster Langheim vom Würzburger Bischof Gebhard von Henneberg zugesprochen. Graf Berthold von Blassenberg erhält dagegen das von Bischof Eberhard von Bamberg dem Kloster Langheim übereignete Vorwerk Dobene (Dobene). Den dortigen Zehnt trägt er als Lehen vom Hochstift Würzburg.
Exzerpt:
Closter Lanckhaim/ Dambach. Grave Berthold von Blassenberg trug die Zehenden in den Dorferen Findendorf, Rimelndorf, Prozensdorf, Widendorf und Schweinesberg vom Stifft W zu Manlehen, dieweil aber die gemelten Dorfere dem closters Lanckhaim mit aller anderen Obrickaiten, Rechten und Gerechtickaiten sunst [gestrichen: dem Closter L.] zustunden, bewilligt B. Gebhart zu W. anno 1152, das solche Zehentlein hinfur des Closters Lanckhaim aigen sein und dargegen Abbt und Convent zu Lanckhaim dem gemelten Grave Bertholden das Vorwerk Dobene, so B Eberhart zu Bamberg dem genanten Closter zugestelt hete, ubergeben und er der Grave dasselbes an der obbermeten Zehendlin stat vom Stifft W. zu Lehen tragen sollte, das ist beschehen und Recepta in Capituri fo. 123.
Kommentar:
Or.: StA Würzburg, W.U. 31. Dobene war ehemals ein Vorwerk, später wüst.
Vgl. zum Besitz des Kloster Langheims Geldner, Fritz: Besitz und Entwicklung der ehemaligen Cistercienserabtei Langheim bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts, in: JffL 5 (1939), S. 18-72, insbesondere S. 26f. Vgl. Dippold, Günter: Trieb. Ein langheimisches Klosterdorf und seine Entwicklung. In: Heimatbeilage zum Oberfränkischen Schulanzeiger 322 (2005), S.17. (http://www.bezirk-oberfranken.de/fileadmin/6_Kultur/publikationen/mitarbeiter/datei/2005Trieb.pdf).
Vgl. Fries, Chronik 2, S. 31f.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 9r, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber Capitularis f. 123
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, ldf 73, S. 263
Digitalisat: