Gotslesterung
Mai 1524/05.06.1524
Ludwig V., Kurfürst von der Pfalz (Pfaltzgrave Ludwig Churfurst) veranstaltet ein Fürstenschießen in Heidelberg. Anwesend sind der Trierer Erzbischof Richard von Greiffenklau zu Vollrads (Bischof zu Trier), der Würzburger Bischof Konrad von Thüngen ( Bischof zu Wurtzburg), der Straßburger Bischof Wilhelm III. von Hohnstein (Bischof zu Strasburg), der Freisinger Bischof Philipp von der Pfalz (Bischof zu Freising), der Bischof von Speyer Georg von der Pfalz (Bischof zu Speir), der Utrechter Bischof Heinrich von der Pfalz (Bischof zu Utrecht), der Regensburger Bischof Johann III. von der Pfalz (Bischof zu Regenspurg), der Pfalzgraf selbst, die Brüder Herzog Ernst, Herzog Ludwig X. von Bayern, Herzog Wilhelm IV. von Bayern ( Hertzog Fridrich, Herzog Wilhelm und Hertzog Ludwig gebrudere, alle von Bairen), Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach (Marggrave Casimir von Brandeburg), Herzog Johann II. von Pfalz-Simmern (Hertzog Hanns von Simeren), die Brüder Herzog Ottheinrich und Herzog Philipp von Pfalz-Neuburg (Hertzog Othainrich, hertzog Philips, gebrudere von Neuburg) und Landgraf Philipp I. von Hessen (Landgrave Philips von Hessen) sowie andere. Sie beschließen gemeinsam, in ihren jeweiligen Einflussbereichen Trinkgelage und Gotteslästerung zu verbieten.
Exzerpt:
Anno 1524 In Maien hielte Pfaltzgrave Ludwig Churfurst ain furstenschiessen zu Haidelberg, daruf waren die Bischof zu Trier, Wurtzburg, Strasburg, freising, Speir, Utrecht, Regenspurg, Pfaltzgrave Ludwig, Hertzog Fridrich, Herzog Wilhelm und Hertzog Ludwig gebrudere, [gestrichen: Mer] alle von Bairen, Marggrave Casimir von Brandeburg, Hertzog Hanns von Simeren, Hertzog Othainrich, hertzog Philips, gebrudere von Neuburg [gestrichen: und] Landgrave Philips von Hessen und andere mer, [gestrichen: aber] [Einfügung: und verglichen sich] die itzbenanten [gestrichen: sein], als regirende fursten [gestrichen: verglichen sich] mit ainander das zutrincken und die Gotslesterung in irer regirung zuverbieten, am Sontag nach Erasmi, Reg. In 1 Contractuum Conradi [gestrichen: anno] fo 241.
Kommentar:
Fries nennt hier einen Herzog Friedrich von Bayern, der ein Bruder der Herzöge Ludwig X. und Wilhelm IV. sein soll. Allerdings hatten die Herzöge nur einen Bruder namens Ernst, der Administrator von Passau und Salzburg war.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1011, Folio: 300v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 1 contractuum Conradi f. 241
Digitalisat: