Laibaigen Leibbeth Leibaigenschafft
Mittelalter
Die Dienste, welche die Leibeigenen leisten müssen, bestehen aus Fronarbeit und anderen Verpflichtungen gegenüber ihren Leibherren. Die Form und der Umfang der Dienste ist jedoch von Ort zu Ort verschieden: Oftmals müssen die Leibeigenen Arbeiten verrichten wie bauen, backen und schneiden. An anderen Orten geben die Männer jährlich eine bestimmte Abgabe (leibbet) und die Frauen ein Huhn (leibhuen). Von diesen zuletzt beschriebenen leibeigenen Männern müssen die Erben nach deren Tod das beste Kleidungsstück oder das beste Stück Vieh dem Leibherren überlassen. Von den Frauen erhählt die Obrigkeit im Todesfall das beste Kleidungsstück oder, wie auch bei den Männern üblich, Geld in derselben Höhe.
Exzerpt:
Doch wurt es mit berurter dienstbarkait, das ist froenen arbaiten und andern rechten, die si irer herschafft zulaisten und auszurichten schuldig sein, nit allenthalben gleich gehalten, dan an etlichen orten müssen si oehren, sehen, bawen, backen, Gauen, schneiden, herbsten, einfiren, treschen, auswinden, holtz hawen, und füren, botschafft lauffen und gemainlich alle hausarbeit thun, An anderen örten thun si allain etliche bestimbte arbait im Jare, an etlichen enden geben die mennere jhaerlich ain bestimbte Leibbet und die frawen iede ain Leibhuen, und thun ferner ir lebtag aus daruber nichts mer, Aber nach der mennere doet, geben ire Erben den Leibfale, das ist das best hembt oder stük viehs, oder ongeverlich sovil gelts darfur. Nach der weiber doet ir bestes cleid oder gelt darfur. Privilegiorum fo 268d 269d 271f.d.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 30r, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber privilegiorum f. 268
Liber privilegiorum f. 271
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, ldf 24, S. 608f., 610f., 613
Digitalisat: