Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Angaria, Perangaria, Angariare

Lorenz Fries definiert Angaria, Perangaria bzw. Angariare als unbillige und beschwerliche Fronen, Arbeiten und Dienste, welche die Vogtherren in geistlichen Herrschaften erzwingen.

Exzerpt:

Angaria, Perangaria, Angariare: vnbilliche beschwerliche frone, arbeit vnd andere dienste, so die vogtheren vf der gaistlichen leuten vnd guteren ertzwingen. In libro Privilegiorum 238, 267, 271, 298 glo in uerbo Angariarum c uni Quae sint rega. de consust fend[unleserlich]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 69v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 544, 581, 613, 663

Digitalisat:

Laibaigen Leibbeth Leibaigenschafft

Die Dienste, welche die Leibeigenen leisten müssen, bestehen aus Fronarbeit und anderen Verpflichtungen gegenüber ihren Leibherren. Die Form und der Umfang der Dienste ist jedoch von Ort zu Ort verschieden: Oftmals müssen die Leibeigenen Arbeiten verrichten wie bauen, backen und schneiden. An anderen Orten geben die Männer jährlich eine bestimmte Abgabe (leibbet) und die Frauen ein Huhn (leibhuen). Von diesen zuletzt beschriebenen leibeigenen Männern müssen die Erben nach deren Tod das beste Kleidungsstück oder das beste Stück Vieh dem Leibherren überlassen. Von den Frauen erhählt die Obrigkeit im Todesfall das beste Kleidungsstück oder, wie auch bei den Männern üblich, Geld in derselben Höhe.

Exzerpt:

Doch wurt es mit berurter dienstbarkait, das ist froenen arbaiten und andern rechten, die si irer herschafft zulaisten und auszurichten schuldig sein, nit allenthalben gleich gehalten, dan an etlichen orten müssen si oehren, sehen, bawen, backen, Gauen, schneiden, herbsten, einfiren, treschen, auswinden, holtz hawen, und füren, botschafft lauffen und gemainlich alle hausarbeit thun, An anderen örten thun si allain etliche bestimbte arbait im Jare, an etlichen enden geben die mennere jhaerlich ain bestimbte Leibbet und die frawen iede ain Leibhuen, und thun ferner ir lebtag aus daruber nichts mer, Aber nach der mennere doet, geben ire Erben den Leibfale, das ist das best hembt oder stük viehs, oder ongeverlich sovil gelts darfur. Nach der weiber doet ir bestes cleid oder gelt darfur. Privilegiorum fo 268d 269d 271f.d.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 30r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 608f., 610f., 613

Digitalisat:

Closter Lanckhaim

Bischof Johann von Egloffstein befreit einen Hof in Dietersdorf (Dietersdorf, sunst Dietrichsdorf), der dem Kloster Langheim (Closter Lanckhaim) gehört, bis auf Widerruf vom Frondienst (frone), der Verköstigung (atzung) und der Dienstpflicht (Dienste). Ein Nachtragsschreiber verweist auf das Amt Seßlach (Seslach ampt).

Exzerpt:

Dietersdorf sunst Dietrichsdorf ainen Hof daselbst dem Closter Lanckhaim zustendig hat B. Johannes von Eglofstain am Dinstag nach Vincula Petri des 1401 Jars fur atzung, Frone und Dienste gefreiet, bis uf Widerruffen. Recepta in Contractuum Eglofstein fo. 10. [Nachtragshand am Rand: Seslach Ampt].

Kommentar:

Or.: StA Bamberg, Langheim, 1401 VIII 2; http://www.vdu.uni-koeln.de/vdu/DE-StABamberg/Langheim/_1401_VIII_2/charter#anchor. Bereits am 03.06.1397 hatte Bischof Gerhard den Hof Dietersdorf von Atzung, Fron und Diensten befreit; vgl. StA Bamberg, Langheim 1397 VI 3; vgl. http://www.vdu.uni-koeln.de/vdu/DE-StABamberg/Langheim/1397_VI_3/charter#anchor.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 9v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 2, S. 22

Digitalisat:

Closter Lanckhaim

Bischof Johann von Brunn nimmt sechs Jahre nacheinander, beginnend 1412, von den Bauern, die zum Kloster Langheim gehören und in den Ämtern Seßlach (Sesslach) und Ebern (Ebern) leben, 130 Gulden; dafür befreit er sie von den sonstigen Abgaben. Dasselbe Verfahren praktiziert er mit den Einwohnern von Neuses an der Eichen (Neuseß), Watzendorf (Watzendorf) und Gossenberg (Goessenburg), die von den Pflichten des Frondienstes (Frone), der Verköstigung (Atzung) und den Diensten (Diensten) freigestellt werden.

Exzerpt:

B. Johanns von Brun name von den Lanckhaimschen Bauern in den Ampten Sesslach und Ebern gesessen sechs Jarlang nach ainander alle Jare 130 R. und freiet si, dergleich die Inwone zu Neufels, Watzendorf und Goessenburg solche sechs Jare aus fur Frone, Dienst und Atzung aber nit lenger und wiewol die copei in Diversarum form. Brun fo. 20 registrirt kain Datum hat, so kann man doch aus den vor und nachgehnden Briefen vernemen, das es im 1412 Jahre beschehen sein muß.

Kommentar:

Or.: StA Bamberg, Langheim, 1412 Dezember 6; http://www.vdu.uni-koeln.de/vdu/DE-StABamberg/Langheim/_1412_XII_6/charter#anchor.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 10r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 5, S. 46

Digitalisat:

Closter Lanckhaim

Den Männern, die zum Kloster Langheim gehören (Lanckhaimische Mennere) und die, die in den Ämtern Seßlach (Sesslach) und Ebern (Ebern) wohnen, bewilligt Bischof Johann von Brunn die nächsten fünf Jahre jeweils 100 Gulden zu zahlen. Dafür befreit er sie und die Männer in Neuses (Newses), Watzendorf (Watzendorf) und Gossenberg (Gestenberg) für diese Zeit vom Frondienst (Frone), der Verköstigung (Atzung) und der Dienstpflicht (dienst).

Exzerpt:

Die obgemelten Lanckhaimische Mennere in den Gerichten Sesslach und Ebern wonend haben am Freitag nach Michaelis des 1429 Jars B. Johannsen von Brun bewilligt funff Jare die nechsten nach ainander ieder 100 R. zu geben, dargegen hat B. Johannes dieselben auch die Mennere zu Newses, Watzendorf und Gestenberg solche V Jare uber der Atzung, Fron und Dienst gefreiet. Recepta in Diversarum Brun fo. 176.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 10r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 5, S. 361f.

Digitalisat:

Amerbach

Bezüglich der zum Kloster Amorbach gehörenden Frondienst, Dienste, Atzungen und läger, die der Bischof von Würzburg und der Erzbischof von Mainz beanspruchen, schlägt Kanzler Kilian Münch (Munch) eine Lösung vor.

Exzerpt:

[gestrichen: wie] Als sich der fron, dienste, atzung und läger halben [gestrichen: zwischen beden] vff disem closter zwischen Maintz vnd Wirtzburg irrung zugetragen [gestrichen: vnd deshalben] hat dottos Kilian Munchen Cantzler [Einfügung: deshalben] ain furschlag zu vertrag gestelt, dauon such im Maintzischen gebrechenbuch.

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich an der Kanzlerzeit Kilian Münchs.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 69r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Stdb. 741, f. 120, 152, 196, 197, 198, 203, 239, 269

Digitalisat:

Aldershaim, ain dorf im Ampt Ingelstat

Bischof Lorenz von Bibra regelt vertraglich, auf welche Weise der Bewirtschafter des Bronnbacher Hofs in Allersheim (Brunbachischen hof zu Aldershaim) dem Inhaber von Schloss und Amt Ingolstadt (Ingelstat) Frondienst leisten muss.

Exzerpt:

Wie der hoffman vf dem Brunbachischen hof zu Aldershaim dem Inhaber des Schlos vnd Ampts Ingelstat fronen solle, vermog aines vertrags Sontags Quasimodo des 1507 Jars duch B Lorentzen vfgericht, suche im 1° lib Contractuum Conradi fo. 140.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 66v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 25, S. 355

Digitalisat:

Aisvelt vor alter Aichsveld genant im Ambt Buthert gelegen

Bischof Lorenz von Bibra kauft von den Kindern des verstorbenen Kaspar Zindel (Zindel) die Hälfte des Dorfes Eßfeld (Aisfeld) sowie den dortigen Fronhof und den Burgstall für 1500 Gulden.

Exzerpt:

B Lorentz hat vf Montag nach Valentii des 1511 Jars den halbtail am dorf Aisueld sampt dem Fronhoue vnd Burckstal daselbst von weiland Caspars Zindels verlassen kinden an stifft gekaufft fur 1500 F. In 2. contractuum Laurentii fo. 161. derselbig kauff ist bestettigt worden an dem Landgericht eodem lib. fo. 183.

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 32/96a.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 65r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 22, S. 373, 418

Digitalisat:

Aisvelt vor alter Aichsveld genant im Ambt Buthert gelegen

Wenzel von Wolfskeel (Wolfskele), dessen Sohn Wenzel und ihr Verwandter Richard übertragen ihr Viertel am Dorf Eßfeld (Aisveld) als Mannlehen an Bischof Lorenz von Bibra, woraufhin dieser Richard seine Schulden in Höhe von 200 Gulden erlässt. Außerdem vergleichen sich Wenzel, Wend und Richard mit ihrem Verwandten Weiprecht bezüglich der Burg Reichenberg (Richenberg) mit dem Ergebnis, dass er ihnen sein Viertel überlässt. Auf diese Weise erhalten Wenzel, Wend und Richard die Hälfte an Eßfeld sowie den Fronhof und den Burgstall. Ihre Hälfte am Ort verkaufen sie für 1600 Gulden an Bischof Lorenz von Bibra.

Exzerpt:

Nachdem aber Wentzel Wolfskele vnd sein son Wend an itzberutem viertail des dorfs Aisueld auch tail gehabt vnd dieselben zwey auch mit Inen Richart ir vetter, solchen viertail dem Stifft Wirtzburg zu manlehen gemacht, dagegen B Lorentz die vorgedachten 200 Gulden Schulde dem Richarten gelihen fallen lassen, in 2 feudorum Laurentii fo. 40. haben die egenanten trey Wolfskelen sich mit irem vetteren Weiprechten mit vergleichnis des Schloß Richenberg sovil gehandelt, das er Inen seinen viertail erblich zugestelt vnd si trey also den halbtail an gemeltem dorff Aisueld sampt dem Fronhoue und Burckstal daselbst zu iren handen bracht aber denselben halbtail ferner B Lorentzen am Montag nach Francisci 1516 vrthatlich fur 1600 F verkaufft davuon in 2 Contractuum Laurentii 374, 382. [Nachtragshand am Rand: Obley zu Oberm Zoll,Wolghauser fruemesser, Brauneker hueb zu Esfeld, Eurhauser und Gibelstatter Pfarhe, Barbara Schlimpfin, Wolghausen, sachstenhaim, pflaz, albertzhauseun, Reichenberg]

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 12/98. Der Tauschvertrag wurde am 15. September erstellt. Der tatsächliche Verkauf an Lorenz erfolgte laut Amrhein erst am 06. Oktober.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 65v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 30, f. 40v
StA Würzburg, ldf 22, S. 802, 816

Digitalisat:

Aldershaim, ain dorf im Ampt Ingelstat

Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt schließt einen Vertrag zwischen Bastian von Geyer (Geier) und dessen Untertanen zu Allersheim (Aldershaim). Sie müssen die Frone, die sie ihm jährlich in das Ingolstädter Schloss zu entrichten haben, in Giebelstadt abliefern, solange das Schloss umgebaut wird oder falls es verkauft werden sollte.

Exzerpt:

Anno 1561 Vertrug B Melchior Bastian Geiern vnd dessen vnderthanen zu Aldershaim, das sie die Jhrenige fron, so sie Jhme vorhin gehn Jngelstatt zuthun schuldig Jetze dieweil das vngebanet gehn Gibelstatt thun soln, biß Ingelstatt wider gebanet oder verkaufr werde. Divers. Frid 68.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 66v, Schreiber: xxx

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 30, S. 171f.

Digitalisat: