Bantz
um 1070
An der Stelle, an der nun das Kloster Banz steht, hat sich zuvor ein Schloss befunden. Markgraf Hermann von Kastl-Habsberg (Voberg) und seine Frau Alberada (von Schweinfurt) haben dieses Schloss in ein Kloster umgewandelt und mit Gütern und Einkommen ausgestattet.
Laut einem Nachtragsschreiber sind von diesem Rechtsgeschäft ebenfalls betroffen: Muppberg (Muggeberg), der Banzgau (Bantzgaw), Effelder (Affeltern), die Propstei Heidenfeld (Heidenvelt probstey), der Berg Steglitz (Stekfeldt), Marktgraitz (Brodeln), Bamberg (BambergVolkveldt) und der unbekannte Ort Greden.
Exzerpt:
Bantz, da itzund das closter ist, ware etwan ain slos, marggraue Herman [Einfügung: von Voberg] zustendig, derselb vnd sein fraw Adelberat machten ain closter daraus vnd begabten das mit guteren vnd einkomen, wie geschriben stet, libro emptionum fo. 205, 206, auch privilegiorum 260.
[Einfügung am Rand: Stifftung herzuzubringen]
[Nachtragshand: Muggeberg, Bantzgaw, Affeltern, Heidenvelt probstey, Stekfeldt, Brodeln, Bamberg, Testes pausetralen, Volkveldt, Greden
Kommentar:
Affelter wurde in der Edition der Bischofschronik fälschlicherweise als Ortsteil von Wilhelmsthal (LK Kronach) identifiziert. Laut Bischofschronik handelt es sich bei
Brodeln um Marktgraitz.
Bei den Urkunden, auf die sich Fries bezieht, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Fälschungen. Vgl zur Klostergründung Wendehorst, Alfred: Die Benediktinerabtei St. Petrus und St. Dionysius in Banz (Materialien zur Bayerischen Landesgeschichte 22) München 2009, S. 52-55. Adalberos Urkunde vom 07.07.1069 (Oesterreicher, Geschichte der Herrschaft Banz 2, 1833, Nr. 4 S. 8) ist eine Fälschung.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1011, Folio: 86v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber emptionum f. 205
Liber privilegiorum f. 260
Liber emptionum f. 206
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, ldf 74, S. 429-431
Digitalisat: