Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Gotslesterung

Kaiser Karl V. erlässt 1530 einen Edikt, der Trinkgelage und Gotteslästerung verbietet. Dieses Edikt wird öffentlich überall bekanntgegeben, unter anderem auch auf dem Reichstag in Regensburg im Jahr 1532, wodurch das Edikt erneuert wird. Als Bischof Konrad von Thüngen im Jahr 1540 stirbt, lässt sein Nachfolger Bischof Konrad von Bibra Trinkgelage und Gotteslästerung abermals verbieten, ebenso dessen Nachfolger Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt. Obwohl dieses Verbot mehrmals erlassen wird, wird sich nur kaum daran gehalten und Vergehen werden kaum bestraft. Fries meint hierzu: man saufft, knollet und schwert beulet, da ist niemant der wert .

Exzerpt:

Darnach im 1530 Jahre haben kaiser Carl der 5 und die gemainen reichsstende ain gemain Edict ausgehn und berurtes zutrincken und Gotslesterung hefftig verbieten lassen, welchs Edict dan, allethalben publicirt und verkunt [gestrichen; worden] auch uff dem reichstag im 1532 Jahre zu Regenspurg gehalten wider roberirt und vernewet ist worden. Als Bichof Conrat von Thungen im 1540 mit dot abging und her Conrat von Bibra Domher zu heren gewelt warde, liesse derselbe in erinerung des land bede lastere allenthalben hart verboten, derglaichen hat nach seinem dot Bischof Melchior auch gethan, Da ist vil und offt verboten, nichts gehalten, wenig gestrafft, man saufft, knollet und schwert beulet, da ist niemant der wert [Nachtragshand: Solches Mandat ist Anno 1614 bey B Julius wiederumb vernewert aber wenig gehalten worden]

Kommentar:

Die Nachtragshand merkt an, dass auch Bischof Julius Echter von Mespelbrunn im Jahr 1614 ein Verbot für Trinkgelage und Gotteslästerung erlassen hat, dass dieses Verbot aber auch hier kaum Wirkung zeigte.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 300v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: