Entseh
Mai 1231
Endsee (Endsehe) ,über Ohrenbach (Orenbach) nicht weit von Rothenburg ob der Tauber (Rotenburg) gelegen, war eine Stadt, bei der auch eine Burg lag, in der die Herren von Endsee wohnten.
Die Stadt ist mittlerweile verlassen, aber die Burg wird mit ihren zugehörigen Rechten von Herrn Albrecht von Endsee und seiner Frau Hedwig ("Her Albrecht von Entsehe und sein hausfrau Hedwig) dem Hochstift Würzburg zum Mannlehen angetragen, wofür sie 200 Mark in Silber erhalten. Sie übergeben dem Stift unverzüglich die große Hofstube am Turm, die Schütt, die Kemenate und den Keller. Vorläufig behalten sie die beiden hohen Häuser und die Kemenate, die direkt an sie stößt. Ferner bestimmen sie, dass die übrige Burg, der Platz vor der Burg, der Platz auf dem die Stadt stand und die Wälder beiden Parteien, ihnen und dem Stift, zu gleichen Teilen gehören sollen. Laut der Nachtragshand betrifft dieses Rechtsgeschäft außerdem die nicht identifizierten Orte Rennenberg, Musersbuchel und Gemainmarkt (Rennenberg, Musersbuchel, Gemainmarkt).
Exzerpt:
Entsehe ob Orenbach nit fern von Rotenburg gelegen ist vor alten Jaren ain stat gewest, auch ain veste burg dabei gelegen, darin die heren von Entsehe gewonet haben. Antiquo feodorum fo 4 d
Die stat ist lengst abgangen. Her Albrecht von Entsehe vnd sein hausfrau Hedwig namen 200 marck silbers vnd machten dargegen dem stifft W das gemelt schloss sambt seinen Zugehorungen zu manlehen, unlang darnach entpfangen si von B. Herman dem ersten noch 200 marck silbers vnd gaben ime vnd seinem (oben eingefügt: stifft) zu urtat ein, die grossen hoffstuben am thurn gelegen, mit der schut, Camnaten vnd keller, vnd behilten si inen die zwai hohe heusere das groser vnd clainer mit den daran stossenden camnaten, mit dem fernern anhang, das der uberig tail des gemelten schlos, der flecken vor dem schloss, der platz daruf die stat gestanden ware vnd die forste bedentailen gemain sein sollten. Actum in mense Maio anno d[omini] 1231. Recepta in privilegiorum fo 299 d (Ergänzt von späterer Hand: zu Ronnenburg/ evtl. Rennenberg, Musersbuchel/ evtl. Wusersbuchel, Gemainmarkt)
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1011, Folio: 204r, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber feudorum antiquus f. 4
Liber privilegiorum f. 299
Digitalisat: