Müntz
07.04.1506
Bischof Lorenz von Bibra trifft sich in Bamberg mit Bischof Georg IV. Fuchs von Rügheim. Sie beschließen, dass keine anderen Münzen erlaubt sind, als die der vier Kurfürsten am Rhein: Die Gulden des Pfalzgrafen Philipp (pfaltzgraue Philipsen), die in Neumarkt in der Oberpfalz (Newenmark) geprägt werden, die Münzen des Herzogs Albrecht von Sachsen ( Herzogen von Sachsen Marggraue Albrechten), die von Kurfürst Sigmund von Österreich (Herzoge Sigmunden von Osterreich), von Herzog Otto V. von Bayern (Herzoge Oten von Bairen) und die Friedrichs V. von Brandenburg (Fridrichen von Brandenburg). Außerdem sind die Gulden der Herren von Weinsberg (Weinsperger) zu Basel (Basel), Frankfurt (Franckfurt) und Nördlingen (Nördlingen) geprägt, sowie Königssteiner Münzen (Kunigstainischen), geprägt in Nürnberg (Nurenberg), Köln (Cölner) und Werder (werder), akzeptiert. Solange das Gewicht gleich bleibt, hat die Mark 18,5 an Goldgewicht, die gemischte Mark dreieinhalb an Goldgewicht in Silber und zwei an Goldgewicht in Kupfer. Von diesen Gulden entsprechen nicht mehr als 107 Stück eineinhalb Kölner Mark (Colnisch mark). Bei großen Zahlungen werden 108 Stück zugelassen. Beide Bischöfe lassen Gewichte herstellen, um die Münzen zu überprüfen und zu vergleichen. Bischof Lorenz erlässt in diesem Sinn eine Ordnung für das Hochstift Würzburg.
Exzerpt:
Güldin Muntz
Anno 1506 kame B. Lorentz gein Bamberg vnd verainigt sich mit B Georgen daselbst in iren beden furstenthumen kain anderen nemen zulassen, dann der vier Kufursten am Rein.
pfaltzgraue Philipsen gulden zum Newenmark geschlagen. der Herzogen von Sachsen Marggraue Albrechten Churfursten Herzoge Sigmunden von Osterreich Herzoge Oten von Bairen Marggraue Fridrichen von Brandenburg.
Weinsperger gülden zu Basel, Franckfurt vnd Nördlingen gemuntzt Kunigstainischen an ietzbemelten treien orten gemuntzt Nurenberger, Cölner vnd alte werdere
So lang anders die ain feinen vnd gewicht bleiben, wie si geschlagen das die mark xviii1/2 grad am feinen on alle reuedien, die mischung aber von Aloe die mark iii1/2 grad weis vnd 2 grade roets gehabt derselben gulden schön gemacht vnd ausberait gingen nit mer dann 107 vf anderhalb Colnisch mark, doch in groessen zalungen warden 108 zugelassen,
Es liessen auch bede fursten gewicht machen damit man die guldin wegen vnd die geringen vergleichen mochte am dinstag nach palmarin maum 1506 Recepta 2 Contractuum Laurentii fol. 404 [Nachtragshand Or. Sub Wurtzburg]
vnd liesse B Lorentz in crafft solcher Ainung oder Buntinis aine ordnung, satzung vnd wag im Stifft W. ausgehn Recepta in diuers. Laurentii fol. 72.
Kommentar:
Bei dem besprochenen Herzog von Bayern liegt entweder eine Verwechslung vor oder Fries schließt die Münzen des bereits verstorbenen Otto V. von Bayern, die eventuell immernoch im Umlauf sind, in seine Ordnung mit ein.
Die Nachtragshand fügt hinzu: Orig. unter dem Stichwort "Wirtzburg".
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 129v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 2 contractuum Laurentii f. 404
Liber diversarum formarum Laurentii f. 72
Digitalisat: