Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Schutz und schirm des closters Camberg

Das Kloster Comburg (Camberg) ist ein gutes Stück von Würzburg entfernt und liegt an den Grenzen des Hochstifts. Weil man daher in Notsituationen in Würzburg nicht schnell um Hilfe ansuchen kann, überträgt Bischof Rudolf von Scherenberg mit Bewilligung von Abt und Konvent von Comburg die Schutz- und Schirmpflicht den Schenken von Limpurg (Limpurg) als erbliches Mannlehen. Die Herrschaft Limpurg überschneidet sich ohnehin mit dem Besitz des Klosters und die Schenken nutzen das Kloster als Grablege. Die Schenken bestätigen in ihrem Revers, dass immer der älteste Schenk von Limpurg im Namen des Würzburger Bischofs Vogtherr sein solle. Im Gegenzug sollen die Untertanen des Klosters eine angemessene Heeresfolge leisten sowie der Gerichtsbarkeit der Schenken unterstehen. Dies betrifft jedoch nicht die Zugehörigkeit zum Landgericht sowie andere Rechte des Würzburger Bischofs.

Exzerpt:

Damit aber dannoch das closter Camberg, welchs ain guten weg von Wirtzburg und gar in greintzen gelegen, zur note beraiten, eilenden schutz gehaben mogte, und nit alwegen zu Wirtzburg umb rettung ansuchen dorffte, ubergabe und bevalhe B. Rudolf, mit vorwissen und bewilligung abbts und convents zu Camberg, solchen schutz und schirm der herschafft Limpurg [Einfügung: erblich], die on das mit des closters leuten und guteren gemengt ist, auch ire begrebnus daselbst im closter hat [gestrichen: erblich], verschribe und lihe inen dieselbig zu manlehen, entpfing auch dargegen ir revers, inhaltend, das alweg der eltest schenck von Limpurg vogther zu Camberg sein, und des closters leute und gutere hinfur von wegen aines bischofs zu Wirtzburg schutzen und schirmen. Dargegen sollen ime des closters unterthanen ain zimliche volg thun, auch die buse und gerichtsfele volgen lassen, doch dem stifft Wirtzburg an dem landgericht und anderen rechten und obrickaiten on schaden. [Nachtragshand am Rand: duplicat fol. 157]

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeit des Bischofs.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 132v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: