Bibelriet
09.01.1244
Schloss und Dorf Biebelried (Bibelriet) gehörten einst den Edelleuten von Biebelried. Der letzte männliche Erbe des Geschlechts hinterlässt zwei Töchter, Mechthild und Agnes. Als Mitgift für die Heirat zwischen der älteren Mechthild und Sigbert von Windheim (Windhaim) sowie für die Heirat zwischen Agnes und Swigger von Oberbach (Oberbach) werden Schloss, Dorf, Weingärten, Wälder, Wiesen, Weiden, Gewässer- und Fischereirechte zwischen den beiden aufgeteilt. Doch dürfen sie diese Güter erst nutzen, wenn ihre Mutter Hedwig gestorben ist. Trotzdem verkauft Swigger von Oberbach seinen Halbteil Bischof Hermann von Lobdeburg für 300 Pfund Heller. Da er diese Güter nicht übergeben kann, verpfändet er dem Stift jährlich 30 Pfund Heller bis zum Tod seiner Schwiegermutter auf dem Dorf Brodswinden (Gotsbrechtswindhaim) sowie auf der Vogtei über die Dörfer Ratzenwinden (Ratzenwindhaim), Witzelsdof (Wicelsdorf), Oberrammersdorf (Rumholtsdorf), Winterschneidbach (Windisch Schnaitbach) und Claffheim (Clafhaim). Sigbert von Windheim verkauft seinen Anteil dem Bischof auf die selbe Weise. Hierüber kann Fries jedoch keine Unterlagen finden.
Exzerpt:
Gemeltes sloss und dorf ist etwan der edelleut von Bibelriet gewest, als aber der letzt desselbigen geschlechts on manliche leibs erben abgangen, hat sein verlassene hausfrawe Hedwig von Bibelriet zwa dochter gehabt, und die eltere Mechtilden genant, Sigbertin von Windhaim, die andern Agnes gehaissen Swiggern von Oberbach vermahelt, und der iedem den halbtail an gedachtem sloss und dorf, auch seinen zugehorungen, weingarten, wälden, wisen, waiden, wassern, vischereien, muln und anderem zu heirat gut verschriben, doch das si sich solcher gutere zugebrauchen nit ehr unterfangen solten dann so si die mit dot abgangen were. Aber nicht deste minder verkauffte gemelter von Oberbach solchen seinen halbtail B. Herman und seinem stifft W. fur 300 pfund haller und verschribe inen, solang sein schwiger in leben sein wurde, jherlich 30 pfund haller uf dem dorf Gotsbrechtswindhaim und uf der vogtei der dorfere [gestrichen: Ratzenwindhaim, Wicelsdorf, Rumholtsdorf, Windisch Schnaitbach und Clafhaim; links von späterer Hand: duplicat fol. 46], doch mit dem gedinge, wa sein schwiger mit dot abgangen were, das bischof Herman solchen halbtail zu Bibelriet einnemen und er die 30 pfund zugeben hinfur nit mer schuldig sein sollte. Ist beschehen am 9. tag des Jäners anno 1244, in diver. For. Limpurg fo. 4. Sigbert von Windhaim hat den andern halbtail B. Herman und seinem stifft gleicher weis auch verkaufft, aber die verschreibung daruber ufgericht ist nit vorhanden.
Kommentar:
Laut Wendehorst, Bischöfe Würzburg 1, S. 218 wurde der Kaufvertrag zwischen dem Bischof von Swigger von Oberbach, dort Suidger von Oberbach, am 02.01.1240 geschlossen. Vgl. auch Jahresbericht des Historischen Vereins im Rezat-Kreis, Band 4, S. 27.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1011, Folio: 98r, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber diversarum formarum Limpurg f. 4
Duplicatus f. 46
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, W.U., 146 StA Würzburg, ldf 10, S. 13
Digitalisat: