Die Handwerksordnung der Wendelsteiner Messerer wird erneuert.
Im Schmalkaldischen Krieg wird die Pfarrkirche in Wendelstein von spanischen Truppen geplündert. Dabei kommen 38 Einwohner ums Leben.
Im Zweiten Markgrafenkrieg wird der nürnbergische Teil Wendelsteins von Truppen des Markgrafen Albrecht Alcibiades verbrannt.
Laut dem Wendelsteiner Pfarrer Christoph Popp tötet die Pest in der zweiten Hälfte dieses Jahres ca. 500 Personen, die alle im Kirchhof zu Wendelstein begraben werden.
Die Papier- und Hammermühlen sind von großer Bedeutung in Wendelstein. Von der Papiermühle wird im Jahre 1595 erstmals berichtet.
Der Dreißigjährige Krieg bringt für Wendelstein eine Zeit des Durchmarsches von Kriegsvölkern, der Einquartierungen, der Plünderungen und als Folge davon Armut, Hungersnot und verheerende Seuchen.
Für diese Zeit hat Heinrich Windisch aus den Pfarrbüchern von Wendelstein die im Ort vorkommenden Berufe herausgezogen: 1) Land- und Forstwirtschaft 3,7% (sieben Bayern, zwei Hirten, Kohlenbrenner), 2) Handwerker 8,4% (acht Schneider, zehn Schuster, zwei Büttner, zwei Wagner, drei Bader), 3) Nahrungs- und Genussmittelgewerbe 16,5% (23 Bäcker, 16 Metzger, sechs Wirte, drei Müller, ein Branntweinbrenner), 4) Bauhandwerker 10,1% (fünf Maurer, drei Schreiner und Säger, elf Zimmerleute, sechs Hafner, vier Schlosser, ein Glaser), 5) Industrie der Steine und Erden 8,0% (24 Steinbrecher), 6) Textilgewerbe 4,4% (elf Weber, Wirker und Färber, ein Schermeister, ein Gerber, 7) Metallindustrie 28,2% (61 Klingenschmiede, Messerschmiede, Schleiger, 12 Schmiede, zehn Zainer, ein Hammermeister), 8) Papierindustrie 1,0% (drei Papierer), 9) Handel 1,0% (drei Kaufleute), 10) Beamte 5,0% (drei Geistliche, drei Lehrer, fünf Richter, drei Gerichtsschreiber und Amtsknechte, ein Wildmeister), 11) sonstige Berufe 8,7% (21 Tagwerker, zwei Lumpensammler, zwei Holzhauer, ein Vogelfänger), 12) ohne Berufsangabe 5,0%: 298.
Wendelstein gehört zu drei Vierteln dem "Spital zu Nürnberg" (Heilig-Geist-Spital).
Aus dem Defferegger Tal im Süden des Erzbistums Salzburg kommen weitere Emigranten nach Wendelstein.
Die Gemeinde Wendelstein lässt ein neues Schul- und Kantoratshaus mit einem Kostenaufwand von 982 Gulden bauen.