In Wöhrd sterben 162 Menschen an einer Seuche. Der 1529 angelegte Friedhof muss daraufhin erweitert werden.
Wöhrd erhält wieder einen Pfarrer. Der Kirchenbau wird von neuem begonnen und 1569 zum Abschluss gebracht. Blitzeinschläge in den Jahren 1571 und 1606 verursachen nur geringe Schäden. Im Jahr 1679 erfolgt der Anbau einer Sakristei.
Die Zusammensetzung der Einwohnerschaft in Wöhrd ändert sich immer mehr. Günstig wirkt sich in dieser Zeit der Zuzug auswärtiger Handwerker aus. Nun kommen Büchsenschäfter, Maler, Granatsteinschneider, Goldschmiede, Geschmeidemacher und Gold- und Silberblumenmacher nach Wöhrd. Einige fliehen im Zuge des niederländischen Freiheitskampfes, besonders nach dem Fall von Antwerpen 1585, aus ihrer Heimat.
In den letzten Jahren vor dem Dreißigjährigen Krieg erreicht die Bevölkerungszahl in Wöhrd mit etwa 2000 einen Höhepunkt. Es herrschen jedoch ungesunde Verhältnisse: Viele Bewohner haben keinen geregelten Erwerb und es gibt eine verhältnismäßig große Zahl an Armen.
Das Färberhandwerk in Wöhrd lebt wieder auf. Zwischen 1611 und 1730 werden 39 neue Meister des Färber- oder Tucherhandwerks beim Wöhrder Gericht eingetragen.
Die Phase der Frühindustrialisierung kommt Wöhrd nicht zugute. Neben einigen Alabasterern und Bleistiftmachern sind hauptsächlich nur Handwerke sekundärer Qualität vertreten, wie Tüncher, Drahtzieher, Dachdecker und Messingschlager.
Die Wöhrder Jahrmärkte gehen immer mehr zurück, da die Nürnberger Behörden aus Furcht vor dem Rückgang des Verdiensts der eigenen Kaufleute diese nicht gerne sehen.
Unter den sich in Wöhrd zusammendrängenden Menschen, die vor dem Dreißigjährigen Krieg Schutz suchen, bricht eine schwere Seuche aus.
Die Befestigung Wöhrds wird verstärkt. Neben einem neuen Wall und Graben erhält der Markt zum Schutz ein Palisadenwerk. Außerdem wird Wöhrd in die vergrößerte Umwallung Nürnbergs miteingeschlossen.
Der Schwedenkönig Gustav II. Adolf schickt etwa 500 Reiter und 1600 Mann zu Fuß zum Schutz Nürnbergs, die unter anderem in Wöhrd einquartiert werden. Aufgrund ihres feindlichen Betragens werden sie jedoch bereits ein Jahr später wieder abgezogen.