Es dauert Jahrzehnte, bis sich die Handwerke nach dem Dreißigjährigen Krieg in Wöhrd wieder erholen. Es lassen sich auch neue Handwerke nieder, beispielsweise Alabasterer und Bleistiftmacher.
Auch auswärtige Künstler ziehen nach Wöhrd, wie der bekannte Maler Willem van Bemmel oder der Bildhauer Johann Leonhard Bromig.
Über die Entstehung Wöhrds fehlen urkundliche Nachrichten. Drei Umstände waren für seine Entwicklung von entscheidender Bedeutung: Die Lage an der Pegnitz, die Lage an einer Straße nach Mögeldorf und die unmittelbare Nähe zu Nürnberg.
Der Ortsname "Wöhrd" ist, wie die alte Schreibung des Ortsnamens "werde" zeigt, von dem althochdeutschen Wort "werida" abzuleiten, was so viel wie Insel, aus dem Wasser hervorragendes, höher gelegenes Land, auch Ufer bedeutet.
Wöhrd gehört zur Herrschaft der Burggrafen von Nürnberg.
Wöhrd liegt abseits der Hauptverkehrsadern, weshalb der Fernhandel nie eine bedeutende Rolle hat spielen können.
Da es in Wöhrd keinen Fernhandel gibt, sind die Einwohner, wenn die Landwirtschaft ausscheidet, hauptsächlich auf das Betreiben von Handwerken angewiesen.
Wöhrd ist seit frühester Zeit wie alle anderen nördlich der Pegnitz am Rande Nürnbergs liegenden Dörfer und Höfe nach St. Sebald (Nürnberg) eingepfarrt. Wöhrd ist von all diesen Siedlungen die bedeutendste.
Bereits im Mittelalter werden in Wöhrd Kirchweihen gefeiert. Sie sind jedoch eher eine lokale Veranstaltung und ziehen nicht viele Auswärtige in den Ort. Zwei Kirchweihen sind bezeugt: Die erste am Sonntag Exaudi, die andere am Bartholomäustag. Auch Jahrmärkte könnten ursprünglich an solchen Tagen gehalten worden sein.
Die Wöhrder Bevölkerung ist seit frühester Zeit eng mit der Nürnberger verwandt. Der Zustrom aus Nürnberg bildet für Wöhrd schon immer einen entscheidenden Faktor, ohne den diese Siedlung wohl ein unbedeutendes Dorf geblieben wäre. Eine Rolle mag auch die Zuwanderung aus den baierisch besiedelten Gebieten des mittleren Pegnitztales gespielt haben. Dessen ungeachtet ist der Wöhrder Volkscharakter jedoch fränkisch-nürnbergisch.