Limpurg
13.12.1519
Zu Beginn der Regierungszeit Bischof Konrads von Thüngen gibt es Unklarheiten zwischen dem Kloster Comburg (Camberg) und Gottfried Schenk von Limpurg. Jener besteht darauf, er könne von den Angehörigen des Stifts eine besondere Pflicht einfordern. Propst, Dekan und Kapitel verweigern ihm diese und verlangen, dass die bisherigen Verträge ihre Gültigkeit behalten sollen.
Bischof Konrad vermittelt zwischen beiden Parteien folgenden Vergleich:
Alle Untertanen des Stifts Comburg sollen dem Erbvogt aufgrund des von ihm geleisteten Schutzes und Schirms in Anwesenheit eines Würzburger Gesandten die Pflicht erfüllen. Den Untertanen des Stifts wird wiederum öffentlich vorgelesen, dass Bischof Rudolf die Herren von Limpurg mit Schutz und Schirm beauftragt hat.
Im Anschluss ermahnt der Würzburger Gesandte auch das Kapitel, dem Erbvogt ihre Pflichten gemäß jener Verschreibung zu erfüllen. Der Erbvogt dagegen soll dem Kapitel in einem besiegelten Revers bestätigen, seine Pflichten zu erfüllen und nicht von ihnen abzuweichen.
Exzerpt:
Vber etliche Jahre hernach vnd nemlich [gestrichen: bei] im anfang B Conraden von Thungen regirung, hat sich zwischen dem Stifft Camberg vnd Schenck Gotfriden ain misverstand zugetragen, vnd er Schenck Gotfrid ain sundere pflichte von des stiffts leuten haben, aber probst, dechant vnd Capitel ime derselben nit gestaten wollen,sunder gesagt, das es billig bei den vormals ufgerichten vertragen vnd verschreibungen bleiben solle Solche Irrung hat gemelter B Conrat mit wissen vnd willen baider parteien gütlich vertragen der gestalt, das alle des Stiffs Cambergs unerthane dem Erbvogt solcher vogtei, schutz vnd schirms halben in gegenwert aines Wirtzburgischen dartzu gesanten Raths [Einfügung: pflicht thun sollen,] doch das den unterthanen, egemelt, die verschreibung so B Rudolf der herschafft Limpurg gemelten schutzs halben gegeben zuvor offentlich furgelesen, vnd daruf die mennere von dem gesanten W rathe auch dem Capitel gehaissen werden dem Erbvogt zu seinem rechten nach ausweisung der ietzberurten verschreibung pflicht zuthun, Dargegen solle der Erbvogt dem Capitel zu Camberg seinen versigelten revers vbergeben die genanten pflicht in sich haltend, vnd das er solche pflicht nit anders gebrauchen wolle, dan die obberürt verschreibung [gestrichen: in sich felt] vermag, Actum am dinstag S Lucien tag Anno domini 1519. Recepta in I Contractuum Conradi fo 250d. Et Omnissorum fo 325.
Kommentar:
Vgl. StA Wertheim, F-US 4, Urkunde 2.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 53r/v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 1 contractuum Conradi f. 250
Liber omissorum f. 325
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, ldf 77, S. 667 StA Würzburg, ldf 25, S. 578
Digitalisat: