Leinach
22.01.1484
06.05.1484
Bischof Rudolf von Scherenberg löst das Amt Homburg am Main (Amt Hohenburg) einschließlich der beiden Dörfer Ober- und Unterleinach (Ober und Niderleinach) aus ihrer Verpfändung an Graf Johann III. von Wertheim.
Bezüglich der Frage, ob Oberleinach dem Grafen von Wertheim unterstellt gewesen wäre, ereignet sich zwischen dem Bischof und dem Grafen ein Streit: Rudolf von Scherenberg fordert, dass Graf Johann Oberleinach dem Stift überantworteten solle. Da der Graf keine Rechte an dem Ort besitzt, kann er ihm diese Forderung jedoch nicht erfüllen. Stattdessen verlangt der Graf die Nutzungsrechte, die ihm in Oberlauringen (Oberlauring) zustehen würden. Schließlich vertragen sich Bischof und Graf folgendermaßen: Johann muss Oberleinach nicht dem Stift unterstellten und verzichtet auf Außenstände in Oberlauringen.
Exzerpt:
Darnach uber 10 Jare und nemlich 1484 am Sontag nach Vincentii hat B. Rudolf Grave Hannsen, das Amt Hohenburg sambt beden dorferen Ober und Niderleinach [gestrichen: wider] ufgeschriben und wider an den stifft gelost,
Nachdem aber (unangesehen, das in obbemelter B. Johannsen von Eglofstain verschreibung, bede dorfere ietzgedacht bemat) [gestrichen: aber] das nemlich Oberleinach, ime Grave Johannsen oder seinen erben bis uf die zeit der ablösung nie eingereumbt warde, sunder ain zeitlang in der von Thüngen, und volgends anderer haende stünde, trueg sich zwischen beden tailen Irrung zu,
B. Rudolf wolte, Grave Hanns sollte dem stiffte das dorff Oberleinach (welchs, wie ietzgesagt, in fremden handen ware) so wol eingeben, als Niderleinach, welchs er nit thun kante,
So vordert Grave Hanns die Jherlich nutzung, so seinen elteren und 999 Ime durch nit einantwortung des dorfs [gestrichen: Under] Oberlauring aus stende, etc 999
Zu letzt vertrugen si sich mit ainander, das der Grave B Rudolfen das bemelte dorf, nit einzuantworten, nach B Rudolf ime fur den ausstande ichts zugeben, schuldig sein sollte,
Actum Donerstags nach Misericordias domini Anno 1484 Recepta in 3 Contractum Rudolfi fo 150
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 45r/v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 3 contractuum Rudolfi f. 150
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, ldf 14, S. 328
Digitalisat: