Bäwe
Mittelalter
Mit Verweis auf die dem Hochstift Würzburg durch Heinrich Raspe verliehene Freiheit erwirkt Bischof Herman von Lobdeburg, dass Graf Popo VII. von Henneberg den neu errichteten Bau in Callenberg (Calwenberg) abreißen lassen muss (wider abthun hat lassen mussen).
Betroffen sind laut einem Nachtragsschreiber auch das Urteil des Herzogs von Meranien (jure Meraniae), Burg und Dorf Burglauer (Laure schlos, dorff), der Salzforst (Saltzforst), Stockheim (Stokhaim), Mellrichstadt (Melrichstatt), Prennvelt, die Wüstung Höhberg (Hoehenberg), Kunwarth, Unter- bzw. Oberebersbach (Eberspach), die Wüstung Gräfenhahn (Greffenhaim) und die Burg Steinach an der Saale (Staina schlos).
Exzerpt:
In crafft obemelter freihait hat B Herman Graue Bopen von Henneberg dahin bracht, das er seinen newen bawe in Calwenberg vfgericht wider abthun hat lassen mussen, privilegiorum 30
[Nachtragshand am Rand: Jure meraniae, Laure schlos, dorff, Saltzforst, Stokhaim, Melrichstatt, Prennvelt, Hoehenberg, Kunwarth, Eberspach, Greffenhaim, Staina schlos.]
Kommentar:
Or.: StA Würzburg, W.U. 152 und 177. Vgl. StA Meiningen, GHA Urk. 31.
Die Burg Callenberg hatte Ulrich von Callenberg am 06. Februar 1231 dem Hochstift Würzburg übertragen; StA Würzburg, Stdb. 5, f. 152r. In der Folge gab es Schiedssprüche am 04.12.1232 (Herzog Otto von Meranien) und am 08.05.1240 (Landgraf Heinrich von Thüringen, Hochmeister Konrad, Deutschmeister Heinrich und Gottfried von Hohenlohe) wegen Streitigkeiten zwischen dem Würzburger Bischof und Graf Poppo. Vgl. auch Fries, Chronik 2, S. 154 zum erzwungenen Abriss der von Henneberg errichteten Habichtsburg/ Abtsburg 1247 (zu dieser Burg vgl. ebd., S. 34 mit Anm. 19).
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1011, Folio: 89r, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber privilegiorum f. 300
Digitalisat: