Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Müntz

Bischof Lorenz von Bibra nimmt Martin Lerchen von Neuenmarkt (Martin lerchen vom Newenmarkt) als Münzmeister an und trifft mit ihm eine Übereinkunft. Dieser soll Goldgulden, Schilling, Pfennige und Heller prägen. Der Münzmeister soll Gold, Silber, Kohlen, Zusatz und alle anderen Gerätschaften beschaffen, die er für seine Arbeit braucht. Auch die Knechte und das Gesinde darf er beschäftigen. Die Kosten hierfür tragen das Hochstift Würzburg und der Münzmeister selbst.

Exzerpt:

Anno 1507 am donerstag nach Liechtmess name B. Lorentz Martin Lerchen vom Newenmarkt zu ainem muntzmaister an, das er goldgulden, schillinger, pfening vnd hällere muntzen solte vnd kame mit Ime vber ain, das der muntzmaister gold, silber, zusatz, kolen, gezeug vnd alle andere geraitschafft dartzu schaffen, auch die Knechte vnd gesinde zur ntturfft bestellen vnd halten, muntzeisen schneiden lassen, alles vf seinen vnd on des Stiffts chosten vnd schaden.

Kommentar:

Es wird kein Quellenverweis angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 130r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Müntz

Die Goldmünzen sollen im Feingehalt denen der Kurfürsten am Rhein entsprechen. Pro Schlagschatz soll der Münzmeister von jeder Mark einen viertel Gulden bekommen. Vom Gold des Bischofs, das zu Münzen verarbeitet wird, bekommt der Münzmeister von jeder Mark so viel, wie die Münzmeister in Nürnberg (Nurenberg) bekommen. Bei der Produktion entstehende Metallreste fallen dem Münzmeister zu. Die Silbermünze soll nach einem genauen Feingehalt hergestellt werden, in den Proben soll das Bleikorn abgezogen werden. Von den Schilling sollen 103 Stück einer gemischten Mark entsprechen und genau sechs Lot und drei Quinten Silber enthalten. Von den Pfennigen sollen 29 Stück einem gemischten Lot entsprechen, die Mark soll vier Lot und drei Quinten Silber enthalten. Von den Hellern entsprechen 36 Stück einem gemischten Lot, die Mark enthält zwei Lot und drei Quinten Silber. Für jeden Schlagschatz an Silbermünzen soll der Münzmeister einen goldenen Schilling erhalten.

Exzerpt:

Güldin sollen si muntzen, ain gehalt, vfschindt, korn vnd sunst aller ding der Churfursten am Rein gulden gleich vnd gemes Schlegschatz sollen si dem heren geben von ieder mark werks i ort aines fl Wa aber B. Lorentz selbs gold darlegen vnd vermuntzen lassen wolte solte er Ime dem muntzmaistere von ieder mark souil zu loen geben, als die von Nurenberg iren mutzmunsteren geben oder geben haben, doch wa solch gold an der geren hoher stunde, das solte dem heren zu nutze zugehen Die Silberin muntz, solle vf ain sein, steiff koren gemuntzt werden, daran in allen proben das bleikorn abgezogen werden solle Der schillinger sollen 103 vf die gemischten mark geschnitten werden vnd steiff halten sech lort trei quinten feins silbers der pfeninge sollen 29 vf ain gemischt loet geschniden werden vnd die mark halten 4 loet vnd 3 quinten fein silbers der hällere sollen 36 vf ain geimischt loet geschnidten werden vnd die mark halten 2 loet 3 ounten feins silbers dem heren sollen si schlegschatz geben von ieder mark feins silbers i schilling in golde Recepta in 1 Contractuum Laurentii fol. 22.

Kommentar:

Bei dem vorliegenden Eintrag handelt es sich um Inhalte der Ordnung Bischof Lorenz' von Bibra, die im vorangehenden Eintrag erwähnt wird. Die Datierung sowie die Personen werden daher übernommen. Bei einem ort handelt es sich um eine Münze mit dem Viertel des Wertes ihrer Bezugsgröße.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 130r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Laurentii f. 22

Digitalisat:

Müntz

Die hier verlauteten Bestimmungen werden nicht durchgesetzt. Fries vermutet, dass es an dem frühen Tod des Münzmeisters Martin Lerchen von Neuenmarkt (Mertin Lerch) liegt. Daraufhin nimmt Bischof Lorenz von Bibra Peter Standner vom Schneeberg (Peter Standneren vom Schneberg) als Münzmeister an. Dieser soll alle Goldgulden, Schilling, Pfennige und Heller so münzen, wie es Martin Lerchen von Neumarkt gemacht hätte.

Exzerpt:

Aus diser ietzuerlauten bestallung ist (villeicht darumb, das Mertin Lerch der muntzmaster, kurtzlich daruf mit doet verschieden) nichts worden, Dann B. Lorentz hat in dem volgenden 1508 Jare am montag nach Quasimodote Peter Standneren vom Schneberg zu Muntzmaister angenomen allermasen goldgulden, schillinger, pfening vnd hallere zumuntzen, wie Mertin Lerch gethuen haben solte. Recepta diuersarum form. Laurenti fol. 91.

Kommentar:

Zum konkreten Inhalt der Bestimmungen siehe Eintrag 4813.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 130r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber diversarum formarum Laurentii f. 91

Digitalisat:

Müntz

Der Münzmeister soll Schutz und Schirm erhalten und verteidigt werden. Er ist befreit von der Reichssteuer und von allen Diensten. Wer in der Münzwerkstatt arbeitet, soll Frieden und Geleit bekommen, ausgenommen Angelegenheiten der Halsgerichtsbarkeit und der Münze selbst. Das Gesinde und die Knechte sollen rechtlich dem Münzmeister unterstehen, mit Ausnahme der Angelegenheiten der Halsgerichtsbarkeit. Der Münzmeister muss sich vor niemandem verantworten, außer vor den Fürsten und ihren Hauptmännern.

Exzerpt:

Von der muntzmaister, auch irer kecht vnd gesind freihait Man solle den Muntzmaister schutzen, schirmen, vertaidingen vnd verprechen Er solle der steur raiss vnd dienste frei sein. Wer in die werkstat gehört, oder darein fleugt, soll frid vnd gelait haben die sachen ausgenomen, so den hals antreffen, oder die müntz beruren Sein gesind vnd knechte sollen vor Ime zu rechte stehn, hals sachen ausgenommen Er solle vor niemant zu recht stehn, dann vor dem Fursten oder seinen beuelhaberen, Recepta Contractuum Eglofstain

Kommentar:

Der Quellenverweis ist unvollständig. Bei dem vorliegenden Eintrag handelt es sich um Inhalte der Anweisung Bischof Lorenz' von Bibra, die im vorangehenden Eintrag erwähnt wird. Die Datierung sowie die Personen werden daher übernommen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 130v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Müntz

Der Münzmeister, seine Knechte und Diener sollen in der Zeit des Münzens zu keinen monitären Abgaben und anderen Sachen gezwungen werden, außer dem Schlosssatz. Für ihren Wehrsatz und ihren Wohnort müssen keine Bede oder Steuer bezahlt werden. Nach Bezahlung ihrer Schulden haben sie freien Abzug.

Exzerpt:

Der Muntzmister, seine krechte vnd dienere sollen in zeit des müntzens zu kainen geltdiensten, noch anderen sachen gezwungen werden den Schlossatz ausgenomen, von irem Wersatz, behausung oder wonung kain bet oder steur geben, sunder geschützt vnd gehandhabt werden, vnd ain ieder vf bezalung lung seiner schulde ain freien abzug haben Recepta in Contractuum Brun fol 175. Item in diuersarum form eius fol 296. .

Kommentar:

Die Datierung des Eintrags orientiert sich an dem vorangehenden Eintrag, da ein inhaltlicher Zusammenhang besteht.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 130v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber contractuum Brun f. 175
Liber diversarum formarum Brun f. 296

Digitalisat: