Münze: Der Bischof lässt die Münzen nach dem Rat der 21 bestellen und prägen.
Die Heller haben einen Feingehalt von drei Lot. 34 Stück entsprechen einem Lot. Geprägt ist der Fränkische Rechen.
Bischof Rudolf von Scherenberg verschreibt Graf Otto von Henneberg-Aschach (Graue Oten) die Schlösser Hildenburg und Steinach. Da die verschriebenen Gulden an Wert verlieren, fordert Graf Otto von Henneberg 1110 Gulden als Ausgleich. Die beiden einigen sich und Bischof Rudolf von Scherenberg bezahlt ihm 600 Gulden. Da der Goldgulden über die Dauer der Verschreibung von 47 Jahren insgesamt um ein Neuntel an Wert verliert, lässt Bischof Lorenz von Bibra im Jahr 1496 neue Silbermünzen, Schilling, Pfennige und Heller, prägen
Geprägt ist auf den Münzen von Bischof Lorenz von Bibra auf der einen Seite ein Bischof in einem Messegewand, mit einem Schwert in der linken und einem Bischofsstab in der rechten Hand. Die Umschrift lautet: "Sanctuo Kiliains". Auf der anderen Seite ist der fränkische Rechen geprägt, darüber steht die Jahreszahl 1496 mit der Umschrift "Laurentius epus Herb franc. Drx".
Von den Pfennigen entsprechen 29 einem Lot, die gemischte Mark enthält fünf Lot Silber. Geprägt ist ein Drudenfuß.
Von den Hellern entsprechen 36 einem Lot. Die gemischte Mark enthält drei Lot Silber. Geprägt ist eine Fahne.
Für die Herstellung der Münzen liefert Bischof Lorenz von Bibra Silbergranulat, Münzstücke oder Münzen aus seiner Kammer und beschafft das Prägeisen. Er bezahlt den Aufzieher für die Überprüfung der Münzen.
Bischof Lorenz von Bibra lässt dem Münzmeister Georg Thaer von Vlin Silbergranulat, Münzstücke und Münzen aus der Kammer geben. Der Prüfer der Münzen erhält ebenfalls Lohn, ebenso wie die Knechte des Münzmeisters, für die die Kosten erstattet werden. Außerdem beschafft Bischof Lorenz von Bibra den Prägestempel. Der Münzmeister selbst erhält von der Mark Feinsilber zwei Schilling, dreieinhalb Pfennige und sechs Heller als Lohn. Die Bestimmung über den Wechselkurs obliegt dem Bischof.
Die Goldmünzen sollen im Feingehalt denen der Kurfürsten am Rhein entsprechen. Pro Schlagschatz soll der Münzmeister von jeder Mark einen viertel Gulden bekommen. Vom Gold des Bischofs, das zu Münzen verarbeitet wird, bekommt der Münzmeister von jeder Mark so viel, wie die Münzmeister in Nürnberg (Nurenberg) bekommen. Bei der Produktion entstehende Metallreste fallen dem Münzmeister zu. Die Silbermünze soll nach einem genauen Feingehalt hergestellt werden, in den Proben soll das Bleikorn abgezogen werden. Von den Schilling sollen 103 Stück einer gemischten Mark entsprechen und genau sechs Lot und drei Quinten Silber enthalten. Von den Pfennigen sollen 29 Stück einem gemischten Lot entsprechen, die Mark soll vier Lot und drei Quinten Silber enthalten. Von den Hellern entsprechen 36 Stück einem gemischten Lot, die Mark enthält zwei Lot und drei Quinten Silber. Für jeden Schlagschatz an Silbermünzen soll der Münzmeister einen goldenen Schilling erhalten.