Schutz und schirm des closters Camberg
06.11.1482
Schutz und Schirm über Abt, Prior und Konvent von Comburg (Camberg) samt den dazugehörigen Personen und Gütern ist einst im Besitz der benachbarten Stadt Schwäbisch Hall (Halle) gewesen. Die Mönche wollen allerdings, dass ihr Kloster wie das nahe gelegene Ellwangen (Elwangen) in ein Chorherrenstift umgewandelt wird (fing an, das laidig claid die kutte si ubel zutrucken). Da sie dies aber ohne die tatkräftige Unterstützung ihres Ordinarius Bischof Rudolf von Scherenberg nicht hätten erreichen können, bitten sie ihn aufgrund ihrer guten Beziehungen um seine Hilfe. Bischof Rudolf verspricht seine Hilfe unter der Bedingung, dass das Kloster die Kosten für die Umwandlung trägt und nunmehr nur noch den Würzburger Bischof oder eine von diesem eingesetzte Person als Vogt-, Schutz- und Schirmherrn anerkennt. Das Kloster Comburg samt den dazugehörigen Personen und Gütern akzeptiert sämtliche Bedingungen und erklärt, dass es unmittelbar im Herzogtum Franken liegt und der geistlichen und weltlichen Obrigkeit des Hochstifts Würzburg untersteht, und bestätigt dies schriftlich.
Exzerpt:
Abbt, Prior und Convent zu Camberg sambt allen iren leuten und guteren, waren etliche Jahere in der stat Halle irer nachbauren schutz und schirme herkomen. Und fing an, das laidig claid die kutte si ubel zutrucken, darumb sie derselben geren ledig worden und in die chorrock, wie ire nachbauren zu Elwangen geschlossen weren. Dieweil sie aber solchs on hilf und furderung ihres ordinari, des bischoven zu Wirtzburg nit zuerheben wisten, suchten si durch ire freuntschafft derwegen bei B. Rudolfen embsig an. Der versprach inen, allen vleis zuthun, doch uf des closters verlegung und chosten und mit dem nemlichen gedinge, das si, auch ire leute und gutere, aus dem schutz unnd schirm der stat Halle komen und hinfur zu ewigen zeiten kain anderen vogt, schutz und schirmheren fur sich und ire nachkomen annemen und haben wolten dann ain bischof zu Wirtzburg, oder den er inen an seiner stat zu vogt und schutzheren geben wurde. Das sagten si ime B. Rudolfen also zu, und bekenneten daruf B. Rudolfen in ainem offen brief, das si, auch ire leut und gutere on mitel in dem hertzogtumb Francken, auch gaistlicher und weltlicher obrickait des stiffts Wirtzburg gelegen weren und begaben daruf, sich, ire leut und gutere in den ewigen unwiderruffenlichen schutz und schirme bischove Rudolfen und aller seiner nachkomen, verpflichteten sich, hinfur kain anderen schutz und schirmheren zuhaben dan ain bischofe zu Wirtzburg, oder den inen ain bischof geben wurde. Ist beschehen mitwochen nach aller hailigen tag im jare des Heren 1482. Registrata in 3 lib(ro) contractuum Rudolfi fo. 128. [Nachtragshand: Originale im capittel sub episcopalibus privilegiorum] [Nachtragshand am Rand: capitulari fol. 134]
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1011, Folio: 132r/v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 3 contractuum Rudolfi f. 128
Liber Capitularis f. 134
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, ldf 73, S. 285 StA Würzburg, ldf 14, S. 283
Digitalisat: