Werthaim
07.10.1505
Bischof Lorenz von Bibra und Graf Michael II. von Wertheim schließen einen Vertrag bezüglich der Leibeigenen des Domkapitels, der Stifte, der Klöster und der Spitäler, die sich im Gebiet des Grafen von Wertheim befinden. Auch betrifft dieser Vertrag die Leibeigenen des Wertheimers, die sich in den Orten der oben genannten Herren befinden.
Die Leibeigenen sollen zu der Obrigkeit gehören, in dessen Gebiet sie sich befinden. Ausgenommen sind die Leibeigenen in Michelrieth (Michelriet) und Oberwittbach (Obern Widtbach) sowie die Leibeigenen des Kloster Triefensteins (cloester Trieffenstain). Weder Würzburg noch Wertheim sollen in dem Gebiet des anderen Leibeigene besitzen. Ferner wird eine Summe festgesetzt, für welche die Leibeigenen des jeweils anderen abgekauft werden müssen, wenn einer der Parteien einen neuen Ort erwirbt, in dem solche Leibeigene wohnen. Von späterer Hand sind Zent Remlingen (Remlingen Zent), Rothenfels (Rottenvels) und Homburg (Hoenburgk) nachgetragen.
Exzerpt:
Volgender Zeit trugen sich zwischen Lorentzen und Grave Micheln von Werthaim abermals Irrung zu, nit allain der aigenleutehalben, die ainer unter dem anderem, sunder auch die Werthaim, unter dem Domcapitel, Stiffte, Clösteren oder Spitaln und dieselben wider [Einfügung: unter] Werthaim heten, die sein aber am Dinstag nach Francisci des 1505 Jars vertragen worden,Nemlich das die alle und iede dem heren zustehn und volgen sollen, unter den si gesessen, die aigenleut zu Michelriet und Obern Widtbach ausgenomen, und dem cloester Trieffenstain [gestrichen: an folgenden] an seinen diensten und rechten daselbst zu Widtbach on schaden, und also hinfur kainer in des anderen obrikait ainigen aigen menschen haben oder gewinnen, in ewikait, Es hat auch B Lorentz ime Grave Micheln fur die ubermas ubergebenen gewisen und gewerten leibbete mit barem gelte willen gemacht Ferner ist lauter abgeredt, ob ain tail hinfur flecken an sich braechte drin der ander aigen leute hete, wie hoch dieselben abgekaufft und bezalt werden sollten Recepta in 2 Contractuum Laurenti fo 1.
[Nachtragshand am Rand: Remlingen Zent, Rottenvels, Hoenburgk]
Kommentar:
Vgl. StA Wertheim, G-Rep. 103 Nr. 1(Cent-Protocollum Remlingen), S. 1ff.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 32v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 2 contractuum Laurentii f. 1
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, ldf 22, S. 53
Digitalisat: