Fuld
19.11.1323-05.12.1325
Abt Heinrich von Fulda (Abbt Hainrich von Fulde) wird von Bischof Wolfram von Grumbach, dessen Amtleuten und Dienstmännern mit Krieg überzogen, wobei bei seinem Kloster Schäden entstehen und er gefangen genommen wird. Aber König Ludwig IV. befiehlt, ihn wieder freizulassen. Daraufhin erscheinen beide Parteien vor einem Gericht, das aus dem Abt von Erbrach, dem Landkomtur des deutschen Ordens, Konrad von Gundelfingen, Graf Friedrich von Truhendingen und Burgraf Friedrich von Nürnberg (Conraden von Gundelfingen Landkomptur deutschen ordens, Graue Fridrichen von Truhendingen vnd Burggraue Fridrichen von Nurenberg) besteht. Dieses Gericht entscheidet, dass Bischof Wolfram den Abt Heinrich entschädigen muss. Hierfür soll er 8509 Pfund Haller an ihn zahlen. Doch Bischof Wolfram empfindet das als zuviel. Aus diesem Grund wird von beiden ein neues Gericht zu Rate gezogen, welches aus König Ludwig, Erzbischof Matthias von Mainz und Graf Berthold von Henneberg (B. Matthien von Maintz vnd Graue Bertholden von Hennenberg) besteht. Dieses Gericht urteilt, dass Bischof Wolfram Abt Heinrich für seinen erlittenen Schäden 6000 Pfund Heller zahlen soll. Dies soll bis zu der zweiten nachfolgenden Lichtmess (Maria Lichtmess, 2.Februar) bezahlt werden, was von 30 statthaften Adeligen bezeugt werden muss. König Ludwig gibt Bischof Wolfram seine Huld zurück und stellt ihm dafür eine besiegelte Urkunde aus. Dieser Vertrag wird in Nürnberg geschlossen. Am 27.Mai 1324 quittiert er Abt Heinrich, den entandenen Schaden. Daraufhin zahlt Bischof Wolfram am Vorabend zu Nikolaus im Jahre 1325 Abt Heinrich 4500 Pfund, die der Abt quittiert.
Exzerpt:
In dem Jare des Heren 1323, wart Abbt Hainrich von Fulde von B. Wolframen zu W. Amptleuten vnd Dieneren vberzogen, beschedigt vnd gefangen, aber aus beuelhe Kunings Ludwis des vierten wider ledig gelassen, vnd komen bede tail solcher irer irrung zu entschied vf den Abbt zu Ebrache, hern Conraden von Gundelfingen Landkomptur deutschen ordens, Graue Fridrichen von Truhendingen vnd Burggraue Fridrichen
[Seitenumbruch]
von Nurenberg. Die macht das B. Wolfram Abbt Hainrichen von Fulde fur seine entpfangene schäden 8509 lb haller geben solte, das dauchte aber B. Wolframen zuvil, derwegen bedetail die sachen verwilkurten vf gemelten kunig Ludwigen, B. Matthien von Maintz vnd Graue Bertholden von Hennenberg. Die sprachen aus, das egedachter B. Wolfram Abbt Hainrichen fur allen schaden ime vnd den seinen gefugt 6000 lb. Haller raichen, vnd ime dieselben vf zwo kunfftig Liechtmes zubehaben, mit 30 stathafftigen personen vom Adel verburgen solte, das ist also beschehen, vnd hat daruf genanter Kunig Ludwig B. Wolfram sein hulde wider geben vnd darbei ain brieflich besigelte vrkvnd zvgestelt, das solcher vertrag mit seinem guten wissen vnd willen beschehen sei zu Nurenberg an S. Elspeten tag im Jare des heren 1323. Recepta in liber priuilegiorum fo. 79. [unleserlich] Fulda. So hat Abt Hainrich B. Wolframen der entpfangen scheden halben fur sich vnd die seinen quitirt am Sonatag nach Vrbani des 1324 Jars, Recepta in 4 Contractuum Rudolfi fo. 240d. [unleserlich] hat auch er B. Wolfram in vig1 Nicolai des 1325 Jars Abbt Hainrichen an berurter summa erlegt 4500lb. Darfur ime der Abbt quitiert hat, recepta Capitulari fo. 42. d. [Glosse links: Lichemberg, Hildenburg]
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1011, Folio: 243v/244r, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber privilegiorum f. 79
Liber 4 contractuum Rudolfi f. 240
Liber Capitularis f. 42
Digitalisat: