Die Pfarrkirche St. Georg zu Wendelstein gehört von Anfang an zur Diözese Eichstätt. Der Ort ist eine Eigenpfarrei des Königshofes.
Wendelstein hat als Sitz eines reichslehenbaren Gerichts, einer Pfarrei, die sich von Sorg im Westen bis Unter-Lindelburg bei Pyrbaum im Osten erstreckt, und als Mittelpunkt einer großen Holzmark seit jeher eine hervorragende Stellung innerhalb des Gerichts.
Bedingt durch die vorherrschenden Umstände hätte Wendelstein noch im Mittelalter die Marktgerechtigkeit erhalten können. Aufgrund der Spannungen zwischen der Reichsstadt Nürnberg und den Nürnberger Burggrafen kommt es jedoch nicht dazu. Der Ort weist jedoch gegen Ende des Mittelalters die Voraussetzungen für einen Markt auf (Befestigung, Wochenmarkt, Sitz von Handwerk und Gewerbe). Seit 1528 wird der Ort durchgehend als Markt bezeichnet.
Am Kirchweihtag darf in Wendelstein Jahrmarkt abgehalten werden. Der Kirchweihschutz obliegt dem jeweiligen Wendelsteiner Richter und seiner Herrschaft.
Es besteht ein Bedürfnis nach Abhaltung von Wochenmärkten zur Versorgung der nichtbäuerlichen Bevölkerung mit Lebensmitteln. Es kommen - wie Nicolaus Nöttelein 1528 berichtet - an den Feiertagen und an anderen Tagen fremde Bäcker mit Brot, Bauern und Kärrner mit Käse und Schmalz nach Wendelstein, um die Lebensmittel dort zu verkaufen. Darin liegt der Ausgangspunkt für die Entstehung von Wochenmärkten.
Der brandenburgisch-nürnbergische Dualismus spiegelt sich auch im Kirchenwesen wider. Während die 1436 erbaute Kirche von Röthenbach zu Nürnberg gehört, sind die Wendelsteiner St. Georgskirche und die Großschwarzerloher Allerheiligenkirche ansbachisch.
Der Kirchtag oder die Kirben zu Wendelstein wird bis in die Zeit nach der Reformation jedes Jahr am dritten Sonntag nach Pfingsten gefeiert.
Der Königshof Wendelstein wird wohl als vorgeschobener Stützpunkt der Nürnberger Reichsburgen gegründet. In dessen Nähe entsteht Wendelstein als Bauern- und Handwerkersiedlung. Dafür, dass der Ort bereits um diese Zeit besteht, sprechen auch die Lage der Wendelsteiner Pfarrei, die Erstnennungen der umliegenden Pfarreien sowie die Kirchenweihen.
"Wendelstyn" wird erstmals urkundlich erwähnt, als der Anwohner Arnold von Wendelstein zusammen mit dem Nürnberger Bürger Arnold Holzschuher das Probsteiamt Fürth vom Domkapitel Bamberg für drei Jahre gepachtet hat.
Die St. Georgskirche in Wendelstein wird auf einem Felsen oberhalb der Schwarzachschleife erbaut. Ursprünglich ist sie eine Wallfahrtskirche zu Ehren der hl. Achahildis.