Lichtenau ist Sitz eines Hochgerichts der Reichsstadt Nürnberg.
Das strenge Nürnberger Lebensmittelrecht wird im Bereich von Brot, Fleisch und Bier auch in Lichtenau umgesetzt. Gerade der Metzger muss sein Handwerk lange Zeit unter Aufsicht ausüben, während der Bäcker wohl schon Anfang des 16. Jahrhunderts im eigenen Haus arbeiten darf. Im Jahr 1530 sind zur Versorgung Lichtenaus zwei Metzger nötig.
Ende der 1520er Jahre beginnt ein Umbau des Lichtenauer Schlosses, der aber nicht abgeschlossen und 1552 sogar eingestellt wird.
In Lichtenau werden in diesem Zeitraum insgesamt neunzehn Hebammen durch den Nürnberger Rat beschäftigt.
Der Uhrmacher Peter Henlein fertigt eine Uhr für den "Forchelsturm“ des Lichtenauer Schlosses an. Sie wird jedoch nicht installiert, da sich herausstellt, dass die Uhr vom äußeren Schloss aus nicht zu sehen wäre. Der letztliche Standort ist unbekannt. Im Jahr 1552 ist die Uhr entweder zerstört oder geraubt.
Lichtenau erhält vom Nürnberger Rat eine Gemeindeordnung. An der Spitze der Gemeinde befinden sich zwei von ihr auf zwei Jahre gewählte Bürgermeister. Laut der Ordnung werden drei Jahrmärkte abgehalten.
Lichtenau ist in zwei Viertel eingeteilt, die von einer imaginären Linie zwischen dem oberen und unteren Tor getrennt werden. Für das westliche Viertel ist der Name "Kapellenviertel" überliefert.
Im Zuge des Zweiten Markgrafenkrieges belagert Markgraf Albrecht II. Alcibiades das Schloss Lichtenau und nimmt die Anlage am Tag darauf ein. Der Ort wird dabei stark in Mitleidenschaft gezogen: nur noch das Brauhaus, ein Torhaus und ein Anwesen sollen bewohnbar geblieben sein. Der genaue Grad der Zerstörung ist aus den Quellen jedoch nicht ersichtlich.
Die Kirche in Lichtenau wird wiederaufgebaut und mit einer Uhr versehen.
In Lichtenau gibt es eine verhältnismäßig große Zahl Steinbrecher und Steinmetze, vor allem in der Zeit des Festungsbaus von 1558 bis in die 1620er Jahre.