Schutz und schirm des closters Camberg
13.12.1484
Stadtmeister und Rat von Schwäbisch Hall (Hall am Kochen), die bisher Schutz und Schirm über Comburg (Camberg) innegehabt haben, verfolgen mit Unbehagen, dass der Würzburger Bischof die Vogtei über das Kloster Comberg (Camberg) den Schenken überträgt. Sie wenden sich daher an Friedrich III. und erlangen, dass dem kaiserlichen Fiskal befohlen wird, rechtlich gegen Bischof Rudolf von Scherenberg und die Schenken von Limpurg vorzugehen und ihnen bei Strafandrohung zu gebieten, der Vogtei zu entsagen. Angesichts dieser Situation einigen sich Bischof Rudolf und die Schenken, zwei adlige Gesandte zu Friedrich III. zu schicken, um die Angelegenheit klarzustellen sowie die Genehmigung des zwischen Würzburg und Limpurg geschlossenen Vertrags zu erbitten. Wilhelm Schenk von Limpurg bestätigt schriftlich, sich an den Kosten für die Gesandtenmission zu beteiligen.
Exzerpt:
Nachdem aber, wie oblaut, das gemelt closter Camberg, bis daher der stat Hall am Kochen schutz und schirm gewest, [gestrichen: und die] sahen stetmaister [gestrichen: auch] und der rathe, das solchs daraus komen solte, nit geren [gestrichen: sahen], sonder [Einfügung: suchten] zu abwendung desselben bei kaiser Fridrichen dem triten embsig an[gestrichen: suchten], und erlangten, das dem kaiserlichen fiscal bevolhen warde, wider B. Rudolfen und schenck Wilhelmen zuprocediren und inen bei ainer nemlichen peine ernstlich zugebieten, [gestrichen: das si] sich solcher vogtei zuentschlagen, und nichts damit zuthun [Einfügung:zu]haben [gestrichen: wolten, solten]. Also [gestrichen: verglichen] veraineten sich B. Rudolf und schenck Wilhelm obgenant mit ainander, zwen vom adel zu kaiser Fridrichen dem triten zuverordnen, die sein kay(serlich)e m(ajesta)t der sache recht berichten und biten solten, in obberurten vertrag von wegen der vogtei, schutz unnd schirms uber Camberg gnediglich zubewilligen. Und verschrib sich schenck Wilhelm den chosten, so man uf solche schickung wenden wurt, tragen zuhelfen, uf montag nach Conceptionis Marie und Christi geburt 1484. Registrata Omissorum fo. [gestrichen: 194] 132 [Nachtragshand: Originale in C contractuum].
Kommentar:
Vgl. StA Würzburg, Ms. Fol. 1010.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1011, Folio: 133r, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber omissorum f. 132
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, ldf 77, S. 291
Digitalisat: