Marggraue
24.06.1460
Nachdem Bischof Johann von Brunn verstorben ist, hinterlässt er das Stift Würzburg mit hohen Schulden. Sein Nachfolger Bischof Gottfried Schenk von Limpurg hat deswegen allerhand damit zu tun, die Gläubiger um Geduld zu bitten. Nach und nach breiten sich die Markgrafen im Stift weiter aus und verspüren hierbei nur wenig Widerstand und Gegenwehr, bis diese in die Regierung erhoben werden sollen. Bischof Johann von Brunn schreitet ein, da er diese Zugriffe leid ist. Er bittet Markgraf Albrecht von Brandenburg davon abzusehen und die Obrigkeitsrechte zu wahren und diese beizubehalten. Markgraf Albrecht beharrt jedoch auf seine Gewohnheiten, weswegen die Angelegeneheit in die Stadt Roth bei Nürnberg getragen wird. Es wird eine schriftliche Einigung getroffen.
Exzerpt:
Es gigen etliche Jare hin, da starbe B. Johanns von Brun vnd liesse den Stiffte in hoem vnrat vnd schulden, also das sein nächster nachfar B. Gotfrid von Limpurg genueg zuthuen hete, di glaubigere ain wenig zustillen, dieweil er lebte. vnd fueren die Margguen mit irem eintringen von tage zu tagen ie lenger ie mer
[85v]
für dann si wenig widerstands oder gegenwere spürten bis B Johanns des geschlechts von Grumbach in die regirung der wolte diser beschwerlichen betrübung vnd zugriffe nit mer leid sunder bate Marggraue Albrechten dauon ab zustehen, vnd den Stift W. bei seinen obrickaiten, ehren vnd wirden vngeirrt vnd vnuerhindert bleiben zulassen. Als aber Marggraue Albrecht seine gewonhait in dem alten trapen beharret, warde B Johanns sein vberzoege Ine, vnd bracht die sache mit höres krafft dahin das er sich vor dem stetlin Rode nit weit von Nürenberg gelegen im volde seines genugens vnd gefallens
[Einfügung der Nachtragshand: Von wegen nachfolgender stuk Nemblich Landgericht, Glait, Send, Zent, Marggreuischen lehen, Onoltzbach, Bernhaim, Herboltzhaim, Bergelstaiger Noualia, Burggraffen Friderichen lehen, Wolfbergische lehen, Dornberg, Closter {Munchaurach, Frauen Aurach, Stainach, Birckenueldt, Frauenthal}, Westphalisch recht, Raiss, Gaistlich beschwerens, Brisenstatt, Kitzingen, Neumunster Stifft, Michelbacher gericht]
mit ime vertrugen vnd derwegen brieffe vnd sigel vber sich geben musste tag Johannis Sunenwenden anno 1460 Recepta in libro Emptionum fol. 112.
Kommentar:
Einfügung der Nachtragshand: Landgericht (
Landgericht), Geleit (
Glait), Sendgericht (
Send), Zent (
Zent), markgrafische Lehen (
Marggreuischen lehen), Ansbach (
Onoltzbach), Burgerbenheim (
Bernhaim), Herbolzheim (
Herboltzhaim), Bergeler Steige bei Marktbergel (
Bergelstaiger Noualia), Burggraf Friedrich Lehen (
Burggraffen Friderichen lehen), Wolfbergische Lehen (
Wolfbergische lehen), Dornberg (
Dornberg), Klöster {Münchaurach (
Munchaurach), Frauenaurach (
Frauen Aurach), Münchsteinach (
Stainach), Birkenfeld (
Birckenuelt), Frauental (
Frauenthal)}, Westfalische Rechte (
Westphalisch wecht), Reisrecht (
Raiss), geistliches Beschwernis (
Gaistlich beschwerens), Prichsenstadt (
Brisenstatt), Kitzingen (
Kitzingen), Stift Neumünster (
Neumunster Stifft), Michelbacher Gericht (
Michelbacher gericht)
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 85r/85v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber emptionum f. 112
Digitalisat: