Meckmulen
01.05.1521
Bischof Lorenz von Bibra leiht Herzog Ulrich von Württemberg (Vlrichen von Wirtenberg) auf dessen freundliche Bitte 20.000 Gulden. Dafür verpfändet der Herzog die Städte Stuttgart (Studgarten), Tübingen (Tübingen), Bad Urach (Aurach) und Bad Cannstatt (Canstat) auf Wiedererlös auf einen bestimmten Zeitraum. Bevor diese Zahlung getätigt wird, wird Herzog Ulrich durch den Schwäbischen Bund vertrieben und das Land an Kaiser Karl V. verkauft. Dieser leiht sich zu den 20.000 Gulden weitere 20.000 von Bischof Konrad von Thüngen und verpfändet ihm, seinen Nachfolgern und dem Hochstift Würzburg Schloss, Stadt und Amt Möckmühl (Mekmuln) für nun insgesamt 40.000 Gulden auf Wiederkauf nach zehn Jahren zu demselben Preis.
Exzerpt:
B Lorentz von Bibra lihe Herzoge Vlrichen von Wirtenberg vf sein freuntlich ansuchen vnd bite xx m fl an golde darfur verschribe sich neben ime Hertzog Vlbrichen die stete Studgarten, Tübingen, Aurach vnd Canstat B Lorentzen [Einfügung durch die Nachtragshand: Recepta in 20 Contractuum Conradi fol: 474.] dieselben xx m fl vf ain bestimmte Zeit wider zubezalen, aber ehe solche bezalung erging, wart Hertzog Vlrich seines furstenthumbs von dem Schwabischen Bunde verJagt vnd das land Wirtenberg Kaiser Carln dem funfften verkaufft. der name noch xx m [Nachtragshand: zu den vorigen 20000 fl] an golde von B [gestrichen von Nachtragshand: Loretzen; stattdessen: Conrad] vnd verschribe Jme seinen nachkommen vnd Stiffte, [Einfügung der Nachtragshand: doch auff widerkauff. Jn zehen Jaren mit gleichem gelt zidthun dessen sich auch B. Conradt g Recepta in 2 [unleserlich]. ibidem fol. 55.] das schloss, stat vnd ambte Meckmulen kaufweis [Nachtragshand: fur 40000 fl in golt], Actum am ersten May Anno 1521. Recepta in primo Contractuum Laurentii [Nachtragshand: et conradi] fol. 51. [Einfügung der Nachtragshand: verschrib Jme auch zur Werchaff wer Jme gemeltes Ampt Mekmuel rechtlich oder gewalthetig an gesprocjen od ein getzogen wurde vor [gestrichen: 6 statt] zu gemelten 4 Stetten so zuuor fur 20000 fl burgen worden noch Weinberg vnd Newe stat am Kochen. die sich auch daruber [unleserlich] sterten Recepta in 1 Contractuum Conradi fol: 53 ereste darauff die vnderthanen des Ampts am dem stifft Wirtzburg Recepta ibidem fol: 49.]
Kommentar:
Die Nachtragshand streicht Lorenz und ersetzt es durch Konrad. Es ist davon auszugehen, dass Konrad von Thüngen gemeint ist, da dieser bis 1540, zum Zeitpunkt der zweiten Verpfändung, im Amt war.
Die Nachtragshand fügt am Ende hinzu: Der Kaiser fügt dem bisherigen Pfand der vier obengenannten Städte noch Weinsberg (
Weinberg) und Neuenstadt am Kocher (
Newe stat am Kochen) gegen deren Willen hinzu.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 105v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 2 contractuum Conradi f. 55
Liber 1 contractuum Conradi f. 53
Liber 1 contractuum Conradi f. 49
Liber 1 contractuum Conradi f. 51
Liber 2 contractuum Conradi f. 474
Liber 1 contractuum Laurentii f. 51
Digitalisat: