Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Marschalk Vndererbmarschalkambt

In früherer Zeit hat ein Bischof zu Würzburg das Untermarschallamt verliehen und die Grafen von Henneberg zu den Obermarschallen ernannt. Die Grafen von Henneberg bitten nun darum, anstatt des Bischofs als Obermarschälle das Untermarschallamt als Lehen vergeben zu dürfen. Dem wird zugestimmt und der Ritter Dietrich von Hohenberg (Dietrich von Hohenberg riter) hat das Untermarschallamt als Lehen von Graf Heinrich von Henneberg ( Graue Hainrichen von Hennenberg) empfangen. Da Dietrich von Hohenberg keinen männlichen Erben hat, übergibt Graf Heinrich von Henneberg dem Ritter Johann von der Kere (Hannsen von der Kere ritere) sowie seinen Brüdern Karl (Carln), Berthold (Bertholden) und Hermann (Herman) einen besiegelten Brief, welcher den Brüdern das Untermarschallamt im Falle von Dietrichs Tod zuspricht.

Exzerpt:

Das vor alter ain B zu W. das vndererbmarschalkambt verlihen, darnach die Grauen von Hennenberg als die Obererbmarschalke. Bis daher findet man das die Bischofe zu W. das vndererbmarschalkambt selbs verlihen, aber vnlang darnach die Grauen von Hennenberg angehalten vnd gebeten haben, das Inen als des Stiffts W. Obererbmarschalken die verleihung der Vndermarschalke lehen zugestellt wurde, das ist auch also bewilligt worden, vnd hat her Dietrich von Hohenberg riter der vndererbmerschalk angeregte seine lehen von Graue Hainrichen von Hennenberg als dem Obermarschalk entpfangen. Nachdem aber gemelter her Dietrich von Hoenberg zu den Jaren griffe vnd noch kain mänlichen erben hete, also das angeregtes Vndererbmarschalkambt vf dem falle stunde, gabe gedachter Graue Hainrich von Hennenberg heren Hannsen von der Kere ritere, auch Carln, Bertholden vnd Herman seinen bruderen briefe vnd sigel am dato haltend dinstag vor Galli des 1374 Jars, wa genanter von Hoenberg also on manliche leibserben mit doet abgehn wurt, das als dann er Graue Hainrich Inen das berürt Vndermarschalkambt verleihen solte. Recepta in den prothocollen B Gerharten Landgerichts anni 1394 fol 242.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 96r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Landgerichtsbuch f. 242

Digitalisat:

Marschalk Vndererbmarschalk ambt

Einige Jahre später stirbt Dietrich von Hohenberg (Dietrich von Hoeberg) ohne männlichen Nachkommen. Graf Heinrich von Henneberg verleiht nun das Untermarschallamt samt all seiner Würden, Ehren, Rechte, Gewohnheiten, Freiheiten und Zugehörungen an Johann von der Kere (Hannsen). Außerdem an dessen nachfolgenden Erben, nämlich seinen Söhnen und seinen Brüdern Berthold (Bertholden) und Karl (Carln) sowie deren nachfolgenden Erben, die ebenfalls ihre Söhne sein werden.

Exzerpt:

Es ist auch geraten, dann vber wenig Jare hernach starb der ege- [Seite 96v] melter her Dietrich von Hoenberg on manlicher leibserben, dadurch das dikgenant vndererbmarschalkambt Graue Hainrichen ledig haimfiele, das verlihe er mit allen seinen wirden, ehren, rechten, gewonhaiten, freihaiten vnd zugehörungen den obgenanten heren Hannsen vnd heren Bertholden riteren, auch Carln vnd Heren von der Kere gebrüderen vnd iren erben, die süne sein wurden am Sambstag nach Kiliani des 1381 Jars Recepta in dicto libro Prothocollorum recepta in der anderen gfirmirten copei.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 96r/96v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Marschalk Vndererbmarschalk ambt

Nach dem Tod Johanns von der Kere (Hanns von der Kere) verleiht Graf Heinrich V. von Henneberg (Hainrich) das Untermarschallamt mit seinen Zugehörungen, namentlich dem Dorf Herlas (Harlas) mit der Mühle und ihren Zugehörungen, einem Hof zu Cefirshausen mit seinen Zugehörungen, ein Hofstatt auf dem Haus Hemberg und ein Achtel des Zents zu Mittelstreu (Mitelstrai), an Herrn Berthold von der Kere (Bertholden von der Kere). Berthold muss diese Lehen seinen Brüdern Otto (Oten), Karl (Carln) und Hermann (Herman), den Söhnen Johanns und deren männlichen Erben übergeben und der Herrschaft Henneberg als Mann und Diener treu bleiben.

Exzerpt:

[Nachtragshand am Rand: disse stuk [unleserlich] aber In der b[unleserlich] hu999 nit p[unleserlich] zw[unleserlich] T 3 Imiss. p. 103] Darnach im Jare des Heren 1394 am Freitag nach Jacobi als Hanns von der Kere gestorben ware, verlihe Graue Hainrich das Vndererberschalkambt mit seinen zugehörungen dem dorf zu Harlas mit der müln vnd irer zugehörung, ain hof zu Cefrishausen, mit seiner zugehorung, ain hofstat vf dem haus Hemberg, vnd den zehenden zu Mitelstrai, on ain achtail, mit aber seinen zugehorungen, heren Bertholden von der Kere riter, der gestalt, das er solche lehen, Oten, Carln vnd Herman seinen brüdern auch heren Hannsen seligen sünen, vnd ir aller manlichen erben gueten in trewen furtragen, vnd ir ieder der herschafft Hennenberg man vnd diener sein vnd bleiben solte. aller der weis, als ober die gütere vnd lehen entpfangen hete. Recepta in predict libro prothocollarum in der vierten confirmirten copei.

Kommentar:

Der Nachtrag der Nachtragshand ist kaum lesbar.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 96v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: