Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Rabensburg

Der Rabensberg wird von Bischof Emehard von Comburg und seinen Nachfolgern als eine beständige Befestigung zum Schutz des Stifts aufgenommen und vorbehalten. Emehard meldet und registriert dies im Zuge einer Schenkung.

Exzerpt:

Rabensburg den berg [Einfügung: also] gnant hat bischof ainhart ime vnd seinen nachkomen zu einer bestendigen des Stifts beuestigung vnd schutzung aufgenomen vnd verbehalten, ime dan in einer seiner donatien gemelt vnd registrirt stet in des Stifts Cronica bei leben B. ainharts anno 1097 dauon sich weitere in gemeltem Cronica bei regierung B. Gotfriden dem andern vnd B. Conraden des ersten leben

Kommentar:

Es lässt sich nicht abschließend klären, welcher Bischof mit Gottfried dem andern gemeint ist. Im zeitlichen Rahmen denkbar wäre Gottfried I. von Spitzenberg (1186-1190), da Gottfried II. (1197) unmittelbar nach seiner Wahl verstarb, es also in der Chronik keinen Eintrag über dessen Regierung geben kann. Aus welchem Grund Gottfried I. aber als "der andere" betitelt wird, bleibt unklar. Als Quellenverweis wird die Chronik des Stifts genannt, vernutlich also Fries Bischofs-Chronik. Informationen finden sich beim Leben Bischof Emehards von Comburg, bei der Regierung Bischof Gottfrieds I. von Spitzenberg sowie beim LebenBischof Konrads von Querfurt.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 306r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Sant Steffan

Herzog Heinrich von Limburg (Hainrich von Limpurg) und seine Frau Adelheid von Henneberg (adelhait ein geborne grefin zu Francken) übertragen dem Abt des Klosters St. Stephan (Sant Steffan) ihre Leibeigenen. Diese sind der Würzburger Bürger Sachsen, seine Frau Gerburga und deren Kinder. Diese gibt Abt Heinrich (Hainrich) an Bischof Gottfried von Spitzenberg, der sie an das Truchsessamt des Hochstifts gibt. Bischof Sigfried von Truhendingen gibt dem Abt dafür sechs andere Leibeigene.

Exzerpt:

Anno 1189 Hette vor 40 Jarn Hertzog Hainrich von Limpurg vnd seiner Hausfrawen adelhait ein geborne grefin zu Francken einen burger zu wirtzburg Sachsen genant vnd Gerburga sein Hausfraw sambt iren Kindern so ir aigen waren, dem abt zu Sant Steffan zu ewigen dinsten geben, dieselbigen verwechselt abt Hainrich mit Bischof [gestrichen: Sig] [Einfügung: got]friden, der gab die in des Stiffts Truchsessen ambt vnd gab Bischof [gestrichen: Got] [Einfügung: Sig]frid dem abt dargegen Sechs andere seine vnterthane zu dienern

Kommentar:

Die Chronologie in diesem Eintrag muss fehlerhaft sein. Es ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 478r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Markt Marktgelt, Messe.

Gewöhnlich wird der Markt oder die Messe nicht in der Stadt Würzburg, sondern außerhalb der Stadt am Main betrieben. Ebenso ist es im Jahr 1189. Die Kaufleute, die mit ihrer Ware und Kaufmannschaft die Würzburger Messe besuchen, beklagen sich bei Bischof Gottfried I. von Spitzenberg, dass ihnen die Verkaufsstände von den Bürgern eingezogen und verbaut werden. Die Kaufleute bitten den Bischof gnädig darum, dies abzuschaffen und die Verkaufsstände nicht verkommen zu lassen. Also nimmt Bischof Gottfried von den Kaufleuten 110 Mark Silber, schafft die neuerrichteten Bauten weg und gibt ihnen die Freiheit, dass dort nichts mehr gebaut wird. Er genehmigt ihnen außerdem, dass sie am Main solange Zoll fordern und einnehmen dürfen, bis sie ihre 110 Mark Silber wieder eingenommen haben, jedoch nicht länger. Danach soll kein Zoll mehr verlangt werden.

Exzerpt:

Vnd hat man gewönlich vf solchen märkten oder Messen nit der stat W. sunder heraus am Main fail gehabt, als auch dem Jahre des Heren 1189. Die kauffleute so die messe zu W mit irer ware vnd kaufmanschaffte besuchten, sich vor B. Gotfrid dem ersten beclagten, wie inen ire stende daran si bishere fail gehabt heten. Durch die burgere eingezogen vnd verbawet, vnd dardurch an iren herbrachten gebrauch geirrt vnd geeugt wurde bitend solchs gnediglich abzuschaffen vnd hinfur zuuerkomen. Also name B. Gotfrid obgedacht von den gemelten kauffleuten 110 marc silbers, vnd schafft solche new vfgerichte bäwe wider hinweg, gab inen auch die freihait das man hinfur nichts mer dahin bawen so vergonnet auch ferner inen den kauffleuten. das si ain gemainen Zoll daselbst am Main vfrichten, vorderen vnd einnemen mögten, solange bis si irer ausgelegten 110 marc silbers wider entricht wurden vnd nit lenger. Darnach kain zoll mer genommen warden sollte. Recepta Capitulari fol. 38.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 102v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber Capitularis f. 38

Digitalisat: