Landsburg
1435
Der Konflikt zwischen dem Würzburger Stiftspfleger Albrecht von Wertheim und Bischof Johann von Brunn führt zu einem Krieg. Auf die Seite des Stiftspflegers stellen sich der Domdekan Richard von Maßbach (Maspach) sowie die Städte Würzburg (Wirtzburg) und Ochsenfurt (Ochsenfurt) und ein Teil des Domkapitels. Zum neuen Domdekan macht der Bischof schließlich Martin Truchsess (Truchsess). Bei seinem Kampf gegen die bischöfliche Opposition gerät er bei Erkinger von Schwarzenberg (Schwartzenberg) in finanzielle Schuld. Diese wird beglichen durch die Übereignung des Schlosses und des Amtes Hohenlandsberg (Landsburg) sowie durch den endgültigen Verkauf des Dorfes und der Mark Dornheim (Dornhaim) an Erkinger von Schwarzenberg, an seine Frau Barbara und an ihre Erben. Zuvor sind die Rechte und der Besitz zu Hohenlandsberg von Engelhard von Seinsheim (Sainshaim) und Konrad von Bebenburg (Bebenburg), der den anderen Teil von Hermann Seemann (Seheman) erworben hat, zurückgekauft worden. Zum Schutz des Gebiets werden ferner Burgen errichtet.
Exzerpt:
Volgends als sich in dem 1435 Jare zwischen B. Johanns egemelt und etlichen Heren des Domcapitels so seins tails und ime anhorgig waren, und Grave Albrechten von Wertheim der stifts pflegere, auch Hern Reicharten von Maspach Domdechant und den anderen Capitelhern und beden steten Wirtzburg und Ochsenfurt andertails irrung hielten, derwegen sie gegen ainander zu vehden, kriegen, uberzügen, angriffen und belagerungen kamen, (davon dan in [gestrichen: den meinen] der historien von den gewesten Bischofen und fursten zu Wirtzburg nach der lenge geschriben) ware der Domcustos, so des Capitels Jnsigil in seinern gewalt hete, datzumal uf B. Johannsen seiten, und macht der B. mit seiner part ainen andren dechant nemlich heren Martin Trucssessen, die brachten hern Erckigern von Schwartzenberg [gestrichen: in ir fol.] (der mitlerzeit aus ainem Edelmann von Sanishaim, der erste her von Schwartzenberg gemacht worde in ir hilf, und nachdem er Inen mit ainer antzal raisigs zengs wider den anderen tail gewartet, darumb si ime ain redlich suma gelts (ita aiunt literae.) schuldig worden, verainten si sich daruf ime, das das schloss und ambt Landsburg, das dorf und mark Dornhaim, mit allen iren dörferen, weilern, leuten, guetern, herlichkaiten, gerichten, fraihaiten, pflegen, versprechnusen, diensten, gülten, zinsen, renten, höltzeren, eckeren, wissen, sehen, teichen, wassern, wuenen, waiden auch allen anderen zu und eingehörnigen, nichts ausgenomen, auch die teiche und sehe bei Dornhaim gelegen, mit iren zugehorungen, dem gemelten heren Erckingern von Schwartzenberg, Barbaren seiner Hausfrawen und iren erben fur die obbestimbten summa in ainem redlichen urthatlichen Kauf ewiglich bleiben und verarget sein, und si recht und mügen haben sollten Engelharten von Sainshaim und Contzen von Bebenburg (die meines versehens des Hermans Sehemans tail an sich bracht heten) davon wider abzulösen, Daruf B. Johanns und der new gemacht dechant, sambt den anderen dem B. anhangenden Capitelheren die armen leute zu gemeltem schloss, ambt, und dörferen gehorig irer gethanen erbhuldung und pflichte ledig geben, und si damit an die gedachten kaufere gewisen, Inen auch der werschafft halben burgen gesetzt haben Recepta in 2 lib. Debitorum Brun. Fo 246.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1012, Folio: 13v/14r, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 2 debitorum Brun f. 246
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, ldf 86, S. 246r
Digitalisat: