Bantzgau
02.03.1500
Die Zehnten des Domkapitels im Banzgau wechseln mehrmals den Pfandherren. Dompropst Anton von Rotenhan (Rotenhan) verpfändet sie Kaspar von Bibra (Bibra) für 2000 Gulden. Dessen Söhne Heinrich und Berthold verkaufen sie an Hans von Lichtenstein (Liechtenstain). Von diesem gelangen die Zehnten an Oswald von Lichtenstein. Schließlich besitzt sie der Dompropst Georg von Giech (Gich), der sie für 2000 Gulden an Bischof Lorenz von Bibra verpfändet. Weil die Zehnten aber mehr wert sind, verschreibt Bischof Lorenz der Dompropstei einen jährlichen Zins in Höhe von 75 Gulden auf der Würzburger Bede.
Folgende Dörfer müssen diesen Zehnt leisten: Biegen am Main (Bigen; Wüstung), Stegen (Stegen; Wüstung), Manndorf (Mandorf; Wüstung), Gräfenholz (Grävenholtz), Speiersberg (Speierberg; Wüstung), Lahm (Lame), Neuses an der Eichen (Neuses), Ziegelsdorf (Zigelsdorf), Scherneck (Schernek), Buchenrod (Buchrod), Tanndorf (Tannendorf; Wüstung), Großheirath (Heurich), Rossach (Rosach), Buch am Forst (Buche), Alten- oder Neubanz (dorf Bantz), Zilgendorf (Zilchendorf), Untersiemau (Nidern Simen), Obersiemau (Obern Simen), Kösten (Costen), Unnersdorf (Untersdorf), Unterbrunn (Nidernbrun), Ebing (Ewingen) und Wohlbach (Wolbach).
Exzerpt:
Volgends [gestrichen: hat] als her Antoni von Rotenhan thumbprobst bemelten zehenden Casparn von Bibra fur ii M verschriben, [gestrichen: den] haben seine sone Hainrich vnd Berthold [Einfügung: deshalben] heren Hannsen von Liechtenstain vmb solche princeps zu kauffen geben, von welchem er furter an heren Oswalden von Liechtenstain ritter komen.
[gestrichen: vnd] Zu letzt hat her Georg von Gich thumbprobst berurten zehenden Bischof Lorentzen vnd dem stifft Wirtzburg vf Montag nach esto mihi des 1500 jars fur 2000 fl. Vf ewige widerlosung verpfendet, vnd nach dem der zehend etwas besser ist dann die 2000 fl., hat genanter B Lorentz der thumbprobstei jherlich 75 fl. Zins vff der bete zu Wirtzburg verschriben. In primo lib contract Laurentii fo 121.
[Nachtragshand: Duplicat folio 65]
Vnd sind das die dorfere, da man den zehend hat: Bigen, Stegen, Mandorf, Gräuenholtz, Spererberg, Laine/Lame, Neuses, Zigelsdorf, Schernek, Buchrod, Tannendorf, Heurich, Rosach, Buche, dorf Bantz, Zilchendorf, Nidern Simen, Obern Simen, Costen, Vntersdorf, Nidernbrun, Ewingen vnd Wolbach. Xxiii
Kommentar:
Die aufgezählten Orte sind im Original durchgestrichen.
Kaspar von Bibra und seine Söhne werden gemeinsam in einer Urkunde von 1439 erwähnt; vgl. Wölfling, Prämonstratenserkloster Veßra, Nr. 506 S. 265.
Der Banzgau wird auch in der Bischofschronik von Lorenz Fries erwähnt, allerdings ohne nähere Präzisierung, welche Orte er umfasst; vgl. Fries, Chronik 1, S. 131.
Fundort in der Hohen Registratur:
Standbuch 1011, Folio: 87r/v, Schreiber: Lorenz Fries
Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.
Liber 1 contractuum Laurentii f. 121
Duplicatus f. 65
Moderne Signatur des Quellenverweises:
StA Würzburg, ldf 21, S. 275-277
Digitalisat: