Fürstbischof Otto II. (von Wolfskeel) verleibt die Pfarrei Retzbach, auf Bitten des Abtes Wolfram, der Benediktinerabtei Neustadt a. M. ein. Das Kloster Neustadt stellt nun für die abgehenden Pfarrer Pröbste, deren Wohnsitz nebst Wirtschaftsgebäuden die Probstei Retzbach bildet. In dieser Urkunde ist bereits von der berühmten und prächtigen Kapelle der glorwürdigen Jungfrau Maria die Rede. Zu dieser Stätte kommen Klerus und Volk, Gebetserhörungen werden von dort gemeldet. Dies ist, nach der nicht belegbaren Sage von 1202, der erste greifbare Beginn von Retzbach als bedeutende Wallfahrtsstätte.
Die Pfarrei Retzbach ist bis zur Säkularisation im Besitz des Benediktinerklosters Neustadt am Main.
Der "blaue Turm" ist ein Wachturm bei Retzbach.
Fürstbischof Johann I. (von Egloffstein) versetzt wegen Schulden nach dem verheerenden Städtekrieg 1401 unter anderem den Ort Retzbach.
Es kommt zur "Retzbacher Fehde" zwischen der Familie von Thüngen und dem Lehensherrn, dem Fürstbischof von Würzburg.
Die älteste Notiz, die belegt, dass Retzbach Marktgemeinde ist, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die ursprünglichen Markttage sind Maria Verkündigung am 25.3. und Maria Geburt am 8.9.
In Retzbach wohnen ungefähr 50 Lutheraner, im Rat sitzen vier davon.
Eine Urkunde von Fürstbischof Julius Echter (von Mespelbrunn) gibt darüber Auskunft, dass viele Einwohner Retzbachs im 16. Jahrhundert zum Protestantismus übertreten. Unter dem Propst Martin Knödler findet die Gegenreformation zwischen 1577 und 1583 statt.
Retzbach steht im Bauernkrieg zwar nicht im Brennpunkt des Geschehens, aber einzelne, namentlich bekannte Ortsbewohner werden in die kriegerischen Auseinandersetzungen verstrickt.
Der Weltpriester Anton Brenz bekommt die Pfarrei Retzbach durch den Neustädter Abt Heinrich von Jestätten übertragen. Brenz muss dem Abt versichern, dem alten katholischen Glauben treu zu bleiben und sich der neuen Religion gänzlich zu enthalten.